Familienbeihilfe: Pflegekräfte könnten Österreich verlassen

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ARCHIVBILD/THEMENBILD: PFLEGEKRAeFTE FORDERN HOeHERE LOeHNEAPA/BARBARA GINDL
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Eine Umfrage ergab, dass 30 Prozent der befragten Betreuerinnen ihre Tätigkeit in Österreich beenden würden, kommt die Indexierung der Familienbeihilfe. Sie würden in andere EU-Länder wechseln - oder künftig ein höheres Honorar von den Betreuten verlangen.

Die von der Regierung geplante Indexierung der Familienbeihilfe für Kinder im EU-Ausland könnte dazu führen, dass zahlreiche Pflegekräfte Österreich den Rücken kehren. In einer Umfrage der Organisation "Altern in Würde" gaben 30 Prozent der Betreuerinnen an, ihre Tätigkeit in Österreich zu beenden, wenn die Kürzungen umgesetzt werden, hieß es am Dienstag in einer Aussendung.

In Österreich arbeiten laut der Organisation rund 65.000 Personenbetreuerinnen, die meist aus benachbarten EU-Ländern in Osteuropa kommen. Rund ein Drittel der Betreuerinnen dürfte für ihre Kinder Familienbeihilfe aus Österreich beziehen. Kaum eines dieser Kinder lebt in Österreich, da die Pflegerinnen während ihrer Dienstzeit meist bei den betreuten Personen wohnen. In dieser Zeit müssen die Kinder von anderen Personen versorgt werden.

61 Prozent der Befragten Alleinverdienerinnen

Die in Bratislava ansässige Organisation "Altern in Würde" hat eine Untersuchung über etwaige Auswirkungen durch die geplante Kürzung der Familienbeihilfe durchgeführt. Die rund 1400 Teilnehmerinnen kamen hauptsächlich aus der Slowakei und Rumänien. Die Befragung wurde online im Zeitraum von Mitte Mai bis Anfang Juni durchgeführt.

Demnach möchten 30 Prozent der Betreuerinnen im Falle einer Kürzung ihre Betreuungstätigkeit in Österreich beenden. 26 Prozent der Betreuungskräfte sehen sich gezwungen, ein höheres Honorar von den betreuten Personen zu verlangen und 24 Prozent wollen sich die gleiche Tätigkeit in einem anderen EU-Land suchen. 61 Prozent der Befragten gaben an, Alleinverdienerin zu sein.

"Altern in Würde" fordert von der Politik attraktive Rahmenbedingungen, um erfahrene Pflegekräfte langfristig in Österreich zu halten. "Auf dem Rücken der Betreuerinnen und auf Kosten der Qualität darf nicht gespart werden", hieß es in der Aussendung.

(APA)

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