Der Nationalrat – das tiefe Haus

NATIONALRAT: PLENUM
NATIONALRAT: PLENUMAPA/HANS PUNZ
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Die Rufe gegen die Abgeordnete Zadić sorgen für eine neue Debatte über den Ton im Parlament. Deftige Formulierungen von Abgeordneten gab es dort immer wieder.

Wien. Inzwischen ist klar, wer am Montag die Zwischenrufe während der Rede der Liste-Pilz-Abgeordneten Alma Zadić getätigt hat. „Sie sind nicht in Bosnien! Verwechseln Sie das nicht!“, hatte ÖVP-Mandatar Johann Rädler die bosnischstämmige Abgeordnete wissen lassen, als sie über Österreich als unsicheres Land sprach. „Alma, bei mir bist du sicher!“, rief FPÖ-Mandatar Wolfgang Zanger.

Es ist nicht das erste Mal, dass im Nationalrat wenig respektvolle Äußerungen fallen. Legendär sind etwa die Worte des SPÖ-Nationalratspräsidenten Anton Benya, der die Abgeordneten im Jahr 1980 recht direkt wissen ließ: „Halts die Goschen da unten.“ Benya dachte freilich, sein Mikrofon sei aus.

Nur vermeintlich poetischer war der frühere ÖVP-Abgeordnete Wolfgang Großruck unterwegs. Als im Jahr 2011 der einstige Chef des Internationalen Währungsfonds, Dominique Strauss-Kahn, nach Vergewaltigungsvorwürfen festgenommen worden war, dichtete Großruck: „Obwohl er schon ein reiferer Mann, zeigt Dominique Strauss, was er noch ,kahn‘.“

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