Der SPÖ-Chef im Interview über parteiinterne Kritiker, anstehende Personalentscheidungen und was und wie Integration sein soll.
Die Presse: Sind Sie Ex-Kanzler oder Oppositionschef?
Christian Kern: Prima vista bin ich SPÖ-Chef, der die Fakten gern zur Kenntnis nimmt. Demnach bin ich Oppositionschef.
Nach der verlorenen Wahl im Herbst wird die innerparteiliche Kritik an Ihnen lauter. Vernehmen Sie das auch?
Nein, keine Silbe. Wenn jemand Journalisten etwas hinter vorgehaltener Hand erzählt, mein Gott. Den Politiker, der nicht den einen oder anderen Kritiker hat, den gibt es nicht.
Sie werden sich im Herbst beim Parteitag also der Wiederwahl zum Parteichef stellen?
Ja.
Die nächste große Wahl ist die EU-Wahl. Ist schon klar, wer Spitzenkandidat wird?
Es wird eine wichtige Wahlauseinandersetzung um zwei völlig unterschiedliche Europa-Bilder. Wir wollen eine proeuropäische Partei sein, die aber auch Vorschläge zur Weiterentwicklung der EU hat. Wir haben einige Kandidaten, die gut in dieses Profil passen. Wir entscheiden im Dezember.