"Fehler": ÖVP-EU-Abgeordnete löscht "Afrikaner-Posting"

Claudia Schmidt
Claudia Schmidt APA/BARBARA GINDL
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"Nichts lag mir ferner, als Extremismen das Wort zu reden", beteuert Claudia Schmidt auf Facebook. Die Neos hatten ihren Rücktritt gefordert, die ÖVP mit "Konsequenzen" gedroht.

Nach Kritik - nicht nur vonseiten der Opposition, sondern auch vonseiten der eigenen Parteiführung - hat die ÖVP-EU-Abgeordnete Claudia Schmidt umstrittene Facebook-Äußerungen zum Thema Migration und andere Kulturen gelöscht und sich für "Fehler" entschuldigt. "Es ist und war nicht meine Absicht jemand zu verletzen oder gar rassistisch zu beleidigen", beteuerte sie in dem Sozialen Netzwerk.

"Wenn wir aber unsere Gesellschaft so wie sie ist bewahren wollen, dann können wir keine Einwanderung aus Afrika zulassen. Es ist kindlich naiv zu glauben, dass ausgerechnet diejenigen Menschen, deren Kulturen nichts anderes produzieren als Leid, Verfolgung, Unterdrückung und Perspektivenlosigkeit einen positiven Beitrag für Europa leisten können. Afrikaner wollen nicht wie wir Europäer denken und arbeiten, aber gerne wie wir Europäer leben", hatte Schmidt am Donnerstag gepostet. Der "massenweise Import von Stammeskulturen und Clandenken" sei "ein sicherer Weg für eine Veränderung zum Schlechteren" in Europa.

Die "Gewaltbereitschaft und das hohe Aggressionspotential dieser Kulturen" sei bekannt, hatte Schmidt hinzugefügt. "Weder die afrikanische noch die moslemische Kultur sind kompatibel mit unserer Kultur." Beim von der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft ausgerichteten "Migrationsgipfel" der EU-Staats- und Regierungschefs im September in Salzburg müsse "entschieden werden, dass nach Europa nur der kommen darf, der eine Einladung hat und es muss Schluss sein mit der Praxis, dass manche Länder großzügig Einladungen aussprechen und andere dann die Rechnung übernehmen müssen."

Schmidt: "Unpassende und falsche Wortwahl"

Die Neos hatten am Freitag den Rücktritt der ÖVP-Politikerin gefordert. Auch der SPÖ-Europasprecher Jörg Leichtfried übte scharfe Kritik am "von rassistischen Vorurteilen strotzendem Beitrag".

Nachdem schließlich ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer und Karas in einer Aussendung unter Androhung von "Konsequenzen" einen Widerruf und eine Entschuldigung von der Parteikollegin gefordert hatten, beugte sich die Salzburgerin Schmidt, entfernte die zwei Postings und entschuldigte sich auf Facebook "für die unpassende und falsche Wortwahl". "Nichts lag mir ferner, als Extremismen das Wort zu reden", erklärte sie.

(APA/Red.)

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