Gert-René Polli, Berater Herbert Kickls (FPÖ), hatte mit Vorwürfen die BVT-Affäre mit ins Rollen gebracht. Bisher hatte er als Consultant gearbeitet.
Der frühere Chef des Bundesamts für Verfassungsdienst und Terrorismusbekämpfung kehrt mit 1. September zurück - allerdings nicht ins BVT, sondern ins Innenministerium. Er hatte mit Vorwürfen von "Günstlings"-Bestellungen und korrupten Strukturen Anfang des Jahres die BVT-Affäre ins Rollen gebracht. Und er war Berater von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) in den Koalitionsverhandlungen, bestätigte Polli selbst dem "Kurier".
Welche Funktion Polli ab nächster Woche in Kickls Ministerium ausüben wird, weiß er noch nicht. "Aber keine Funktion, die mit meinem früheren Leben, also dem BVT, zu tun hat", sagte er der Zeitung. Polli war von Kanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) 2002 mit der Reorganisation der Staatspolizei beauftragt worden und dann bis 2008 Direktor des BVT. Damals wurden ihm angeblich undurchsichtige Kontakte zum Iran nachgesagt. Sie sollen auch der Grund dafür gewesen sein, dass er seinen Job als Leiter der Konzernsicherheit bei Siemens in München 2009 verlor. Später machte sich Polli als Unternehmensberater selbstständig - er kehrt jetzt nach zehn Jahren Karenz in den Staatsdienst zurück.
Informierten Personen zufolge sollte Polli, schreibt der "Kurier", auch wieder ins BVT zurückkehren. Dies sei allerdings daran gescheitert, dass das Bundesverwaltungsgericht die - von Kickl im März verhängte - Suspendierung von BVT-Chef Peter Gridling aufgehoben hat. Dominik Fasching, der das BVT damals interimistisch leitete, wird jetzt neuer Vizedirektor.
(APA)