Der „totale Mumpitz“ des Christian Kern

Head of the Social Democratic Party SPOe Kern delivers a media statement in Vienna
Head of the Social Democratic Party SPOe Kern delivers a media statement in ViennaREUTERS
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Er wollte weder ÖBB-Boss noch Kanzler noch EU-Kandidat werden: Immer wieder dementierte der SPÖ-Chef Gerüchte, die schließlich stimmten.

"Wahrheit ist etwas so Kostbares, dass Politiker nur sehr sparsam damit umgehen“, soll Mark Twain einmal gemeint haben. Der US-amerikanische Schriftsteller, der auch spitzzüngige Reportagen über den österreichischen Parlamentarismus verfasst hat, wird gewusst haben, wovon er spricht.

Dabei konnte Twain, der Österreich zu Zeiten der Monarchie besuchte, Christian Kern gar nicht kennen. „Totaler Mumpitz“ seien die Spekulationen darüber, dass er Kandidat bei der EU-Wahl werde, hatte der SPÖ-Chef noch Anfang September erklärt. Zwei Wochen später gab er nun bekannt, doch genau diesen Schritt zu wagen. Hat Kern eiskalt gelogen oder sich einfach nur spontan umentschieden? Es war jedenfalls nicht das erste Mal, dass er ein Gerücht vehement dementiert, das sich aber als wahr herausstellen sollte.

Wien, im Jahr 2010. Es wird darüber spekuliert, dass der bisherige Verbund-Vorstand Christian Kern an die Spitze der ÖBB wechseln könnte. Kern betont, dass am Gerücht nichts dran sei. „Ich habe kein Interesse an einem Jobwechsel“, sagt er auf eine Journalistenfrage. Eine Woche später wird der Name des neuen Bahn-Chefs bekannt: Er heißt Christian Kern.

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