Christian Kern, der rote Haider

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Er war einer der ungewöhnlichsten Parteivorsitzenden, den die SPÖ je hatte. Erratisch und cool. Staatsmännisch und misstrauisch. Wie funktioniert Christian Kern? Und woran ist er gescheitert?

Hört man sich unter jenen um, die Christian Kern in seiner Zeit als SPÖ-Vorsitzender bisher begleitet haben, fallen Sätze wie „Ein hervorragender Staatsmann, aber ein ungeeigneter Parteichef“, „Zwischen Genie und Wahnsinn“, „Cool in Krisensituationen, unverständliche Affekthandlungen im Alltag“.

Letzteres dürfte auch diese Woche stattgefunden haben. Für Dienstagabend war schon seit Längerem ein Treffen Kerns mit den Landesparteivorsitzenden geplant gewesen. Einige Stunden davor teilte Christian Kern den wichtigsten unter ihnen mit, dass er am Abend als Parteichef zurücktreten werde. Von einer EU-Kandidatur war da noch nicht die Rede. Die von Kern informierten Landesparteichefs waren baff, Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser merkte man das später noch deutlich an.

Burgenlands Hans Peter Doskozil besprach sich in diesen turbulenten Stunden mit Wiens Michael Ludwig, wie es nun weitergehen soll. Peter Kaiser hatte ihnen abgesagt. Nun ruhten die Hoffnungen auf Doris Bures. Am Nachmittag schaltete sich Kern wieder ein: Er werde jetzt doch den Spitzenkandidaten für die EU-Wahl machen, teilte er mit. Peter Kaiser blieb daraufhin gleich in Klagenfurt. Gegenüber den anderen hatte Kern am Abend in Altmannsdorf dann Erklärungsbedarf.

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