Blanik an Doskozil: "Profilierung auf Kosten der Partei"

Tiroler SPÖ-Chefin Elisabeth Blanik
Tiroler SPÖ-Chefin Elisabeth Blanik(c) imago/Roland M�hlanger (Bildagentur Muehlanger)
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Der rote Neustart gelinge nur, "wenn sich auch die Alphatiere der neuen Vorsitzenden unterordnen", richtet Tirols SPÖ-Chefin ihren Kollegen im Burgenland und in der Steiermark aus.

Die SPÖ ist auf der Suche nach einem neuen Profil: Am Wochenende wurde Pamela Rendi-Wagner einstimmig zur neuen Parteichefin designiert, am Dienstag soll ihre offizielle Nominierung folgen und am 24. November die Kür am Parteitag. Welche Pläne die 47-Jährige für die Partei hat, dürfte sie morgen verkünden. Schon jetzt mahnt Tirols SPÖ-Chefin Elisabeth Blanik Geschlossenheit unter den Genossen ein - eine Kritik, die sich insbesondere an ihre Parteichef-Kollegen im Burgenland und in der Steiermark, Hans Peter Doskozil und Michael Schickhofer, richtet. Bei beiden ortete Blanik "Profilierung auf Kosten der Partei", wie sie der "Tiroler Tageszeitung" vom Montag sagte.

Doskozil und Schickhofer würden sich dadurch einen Nutzen für ihre jeweilige Landesgruppe versprechen, so Blanik weiter. Der Neustart unter Rendi-Wagner werde nur gelingen, "wenn sich auch die Alphatiere in der Partei der neuen Vorsitzenden unterordnen", so die Tirolerin.

Bereits vergangene Woche hatte sich Blanik verärgert darüber gezeigt, dass offenbar aus der Partei heraus Informationen über den bevorstehenden (und dann erfolgten) Rücktritt Christian Kerns an Medien gespielt wurden. Es sei ja bekannt, dass es "einzelne mit einem besonderen Mitteilungsbedürfnis" gebe, sagte Blanik - und geißelte ein solches Verhalten als "unsinnig und schädigend".

Eigentlich hatten sich die Sozialdemokraten nach dem verstolperten Abgang von Kern bis Mitte Oktober Zeit gegeben, die Parteispitze neu zu ordnen. Letztlich dauerte es nicht einmal vier Tage, bis das Präsidium mit Rendi-Wagner just die Wunschkandidatin ihres Vorgängers zur Chefin kürte. Dass es so schnell ging, wurde am Samstag von den meisten Genossen als Zeichen der roten Handlungsfähigkeit gewertet. Einzig der geschäftsführende Klubobmann Andreas Schieder bedauerte, dass so nur kurz Zeit für die Diskussion geblieben sei.

Schieder gilt auch ein wenig als Wackelkandidat im künftigen Spitzenteam der Sozialdemokraten. Denn Bundesgeschäftsführer Max Lercher auszutauschen, scheint derzeit kaum Diskussionsthema. Ob Rendi-Wagner bei ihrer Stellungnahme am Dienstag bereits personelle Vorhaben vorstellen wird, bleibt vorerst abzuwarten.

Auf einen Blick

Zur Parteichefin gewählt wird Pamela Rendi-Wagner bei einem Parteitag am 24. November, der vermutlich jetzt doch in Wels stattfinden wird, wo schon der für Anfang Oktober geplante Programm- und Wahlparteitag in Szene gehen sollte. Dabei wird auch die Kandidatenliste für die EU-Wahl abgesegnet.

>>> Bericht in der "Tiroler Tageszeitung"

(APA/Red.)

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