Krankenkassen haben noch kein Budget für 2019

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ARCHIVBILD/THEMENBILD: ?AeRZTEAPA/HELMUT FOHRINGER
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Die Kosten für die von der Regierung gewünschte Fusion der Kassen seien nicht abschätzbar, meint Hauptverbands-Chef Biach. Die Situation sei "komplett" verändert, eine Gewinnprognose gibt es deshalb keine.

Die Krankenkassen haben für 2019 noch kein fixes Budget. Der Vorsitzende des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, Alexander Biach, begründete dies am Donnerstag mit der "komplett geänderten Situation" durch die Strukturreform der Sozialversicherungen. Die Kosten für die Fusion der 21 Träger auf künftig fünf seien derzeit "nicht abschätzbar".

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Biach bezeichnete das Budget für das nächste Jahr als "besondere Herausforderung". Eine Prognose, ob man mit einem Defizit oder doch mit einem Plus rechnen könne, wollte er deshalb noch nicht abgeben. Man werde bei der Erstellung einerseits auf Erfahrungen aus der Zusammenlegung der Pensionsversicherungsanstalten der Arbeiter und der Angestellten, die zunächst Mehrkosten verursacht hat, sowie auf Schätzungen der einzelnen Träger zurückgreifen, kündigte der Hauptverbands-Chef an.

In den nächsten Wochen soll nun eine "Grobschätzung" vorgenommen werden, dann soll im Dezember in den Gremien des Hauptverbandes wie jedes Jahr ein Voranschlag beschlossen werden. Die Fusionen sollen im kommenden Jahr über die Bühne gehen, mit 1. April sollen sogenannte Überleitungsgremien eingesetzt werden.

"Ganz nettes Plus"

Für heuer erwartet der Hauptverband ein leicht positives Ergebnis von nunmehr 40 Millionen Euro. Die Prognose hat sich damit gegenüber den letzten Voranschlägen neuerlich verbessert. Anfang des Jahres war man noch von einem Minus von 41 Millionen ausgegangen, im Sommer dann schon von einem Plus von 13 Millionen Euro. Das Vorjahr haben die Kassen mit einen Überschuss von 50,9 Millionen Euro abgeschlossen.

Von den Gebietskrankenkassen erwartet nach den am Donnerstag vom Hauptverband veröffentlichten Zahlen heuer nur mehr die Wiener ein Minus von 13 Millionen Euro. Rote Zahlen prognostizieren auch die Versicherungsanstalten der öffentlich Bediensteten (-27,9 Millionen) und jene für Eisenbahn und Bergbau (-2,0 Millionen).

(c) APA

Biach führt dieses "ganz nette Plus" für heuer vor allem auf die gute Konjunktur zurück. Er geht davon aus, dass die endgültige Zahl noch etwas besser werden und etwa das Ergebnis von 2017 erreichen wird. Am stärksten steigen heuer die Ausgaben für Heilbehelfe und zwar um 9,0 Prozent, auch für Zahnersatz wird mit einer überdurchschnittlichen Steigerung (6,8 Prozent) gerechnet.

Der Hauptverbands-Chef macht dafür die bereits umgesetzten Leistungsharmonisierungen verantwortlich, wo es nun etwa höhere Therapieleistungen (Psycho-, Physio-, Ergotherapie) gibt. Auch die Gratis-Zahnspange für Kinder und die Mundhygiene schlagen sich hier zu Buche. Besonders betroffen von diesen Kosten sei Wien, weshalb diese Gebietskrankenkasse auch als einzige ein Defizit für heuer erwartet. Das Minus der Beamten geht noch auf die Halbierung des Selbstbehaltes von 20 auf zehn Prozent zurück. Insgesamt werde man aber ein positives Ergebnis vor allem deshalb erreichen, weil der Verwaltungsaufwand unter der Steigerung der Beitragseinnahmen bleibe.

(APA)

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