Burgenlands designierter Landeschef Hans Peter Doskozil über das defensive Auftreten der neuen SPÖ-Chefin, das Kopftuch und das „Menscheln“ in der Partei.
Die Presse: Am Wochenende findet der SPÖ-Parteitag in Wels statt. Das letzte Mal, als sich die Partei dort traf, stellte Christian Kern in einer bejubelten Rede den Plan A vor. Folgt nun ein fulminanter Plan B?
Hans Peter Doskozil: Es geht bei dem Parteitag in erster Linie darum, dass wir nach all den Diskussionen in den vergangenen Tagen und Wochen eine Aufbruchsstimmung erzeugen, der neuen Parteivorsitzenden einen bestmöglichen formalen Start ermöglichen und ein gutes parteiinternes Klima entsteht.
Warum fiel es der SPÖ zuletzt so schwer, Ruhe in die eigenen Reihen zu bringen?
Es ist halt wie immer im Leben: Dort, wo Menschen am Werk sind, menschelt es. Das muss man akzeptieren. Zugleich muss man aber den Weg zurück, in geordnete Bahnen, finden. Dazu eignen sich Momente wie der Parteitag. Es sind Sollbruchstellen, damit man wieder in die richtige Richtung geht.
Hat es bei der sexistischen Aussage des neuen Tiroler SPÖ-Chefs, Georg Dornauer, mit dem Ihnen enge Bande nachgesagt werden, auch nur „gemenschelt“?
Das habe ich damit nicht gemeint. Das war sicherlich eine unangebrachte, inakzeptable und sexistische Aussage. Das hätte er sich sparen können.