Steirische KPÖ zahlte 175.556 Euro an rund 1600 Menschen

Grazer Stadträtin Elke Kahr (KPÖ)
Grazer Stadträtin Elke Kahr (KPÖ) APA/ERWIN SCHERIAU
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Seit 1998 spendieren die KPÖ-Politiker den Großteil ihres Politiker-Bezuges und in den nun mehr als 20 Jahren kamen bisher mehr als 2,126 Millionen Euro zusammen.

Die steirische KPÖ hat im Jahr 2018 neuerlich Menschen in Not mit finanziellen Mitteln geholfen: Seit mehr als 20 Jahren behalten sich die Mandatare der Kommunisten in Graz sowie im Landtag nur etwa ein Drittel ihres Gehalts, der Rest fließt in den Sozialfonds. 2018 wurden 175.555,95 Euro aus dem Topf an 1637 Menschen ausbezahlt, hieß es am Freitag bei der Pressekonferenz in Graz.

In den vergangenen Monaten wurde die Zwei-Millionen-Euro-Grenze geknackt: Seit 1998 spendieren die KPÖ-Politiker in der Grünen Mark den Großteil ihres Politiker-Bezuges und in den nun mehr als 20 Jahren kamen bisher mehr als 2,126 Millionen Euro zusammen. Sie wurden an 16.386 Personen oder Familien vergeben. 2018 entfiel mit 71.744,42 Euro der Großteil auf Unterstützung für den Lebensbedarf wie etwa auch Schulkosten und Bekleidung: "Die Unterstützungen für Schul- und Ausbildungskosten waren heuer besonders hoch", sagte Stadträtin Elke Kahr und nannte etwa die Hilfe beim Kauf eines Laptops für einen Schüler einer Neuen Mittelschule in Graz.

"Abgehobene Gehälter führen zu abgehobener Politik"

Doch auch die Wohn- und Mietkosten steigen weiter an und sorgen bei immer mehr Familien und Alleinerziehern für Probleme. Die KPÖ setzt sich daher beispielsweise für Mietobergrenzen ein. Die Unterstützungsleistungen für Kautionen gingen indessen zurück, was am neuen landesweiten Kautionsfonds liege, sagte Kahr. "Die Menschen kommen mit ihren Problemen, wir helfen und erfahren dadurch auch, wo der Schuh drückt", fasste Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler zusammen.

Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer, der als neuer Stadtrat 2018 erstmals das ganze Jahr über zwei Drittel seines Gehalts spenden konnte und damit mehr als 63.000 Euro in den Topf einzahlte, nannte den Beweggrund der Kommunisten für diesen Verzicht: "Abgehobene Gehälter führen zu einer abgehobenen Politik." Er kritisierte, dass sich Reichtum immer mehr in der "Oberschicht" konzentriere, die bereits 40 Prozent des Vermögens in Österreich besitzen würde. "Es kommen nicht nur Härtefälle zu uns, sondern für viele wird das tägliche Leben zusehends schwieriger", so Krotzer.

(APA)

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