Die Geheimnisse des päpstlichen Visitators

�STERREICHISCHE BISCHOFSKONFERENZ IM STIFT MICHAELBEUERN: LACKNER
�STERREICHISCHE BISCHOFSKONFERENZ IM STIFT MICHAELBEUERN: LACKNER(c) APA/BARBARA GINDL
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Salzburgs Erzbischof Lackner soll den Fall Schwarz prüfen. Wann? Wie? Bis wann? Alles wartet auf Antworten.

Erzbischof Franz Lackner, aus historischen Gründen (als Legatus natus und Primas Germaniae) neben Kardinal Christoph Schönborn der einzige österreichische Bischof, der Purpur tragen darf, schweigt. Auch in der dritten Woche nach dem Auftrag aus Rom. Salzburgs Erzbischof muss als päpstlicher Visitator den Fall des nach St. Pölten (straf)versetzten Mitbruders Alois Schwarz aufklären.

Nur: Wann nun genau er die Untersuchungen aufzunehmen gedenkt (Mitte Jänner, hieß am Dienstag wieder lakonisch aus Salzburg – also nächste Woche?) ist genauso offen wie, welches Team er bildet, wie lange er sich in Kärnten aufhalten und nach welcher Methode er vorgehen wird. Selbst ein besonders heikler Punkt ist bis heute nicht bekannt: Ob Lackner als apostolischer Visitator auch die administrative Leitung der Diözese Gurk-Klagenfurt übernimmt. Und ob er damit den vom Kärntner Domkapitel gewählten Administrator Engelbert Guggenberger entmachtet. Der hat seit Juli nach dem Weggang von Bischof Schwarz bis in den Vatikan für ziemliche Aufmerksamkeit gesorgt. Beispiellos, jedenfalls für einen Amtsträger der katholischen Kirche, war und ist sein unbeugsamer Wille zu Transparenz in der Aufarbeitung der Ära Schwarz. Guggenberger hat das Ausschalten von Kontrolle im bischöflichen Wirtschaftsgut als kirchenrechtswidrig erkannt, rückgängig gemacht und eine U-Kommission eingesetzt. Deren Ergebnisse hat er – unter Missachtung des Verbots des Vatikans – veröffentlicht: Schwarz wird vorgeworfen, im Zusammenhang mit dem Zölibat erpressbar, in Abhängigkeit zu einer Vertrauten („Frau Bischöfin“) gewesen zu sein und das Mensalgut mit 1,9 Millionen Euro verschuldet zu haben.

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