Verluste für Christdemokraten bei erster Etappe der AK-Wahl

(c) Clemens Fabry/Die Presse
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Nach der ersten Etappe der AK-Wahl sind die Christgewerkschafter trotz Verlusten in Vorarlberg und Tirol weiter an der Spitze. In Vorarlberg verlor die AAB/FCG-Fraktion allerdings die "Absolute" - und macht die türkis-blaue Regierungspolitik dafür verantwortlich.

Die erste Etappe der Arbeiterkammer-Wahl ist am Freitag beendet worden. In den beiden westlichsten Bundesländern behaupteten sich trotz Einbußen die Vertreter der Christgewerkschafter. In Vorarlberg büßte die AAB/FCG-Fraktion mit AK-Präsident Hubert Hämmerle allerdings ihre absolute Mehrheit ein. In Tirol gab es für AK-Präsident Erwin Zangerl nur leichte Verluste. Gewinne machte die FSG.

Gemäß dem am Freitag bekannt gegebenen vorläufigen Endergebnis kam die AAB/FCG-Liste in Vorarlberg auf 47,3 Prozent Stimmenanteil (2014: 51,7), während die Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter deutlich auf 30,2 Prozent (2014: 26,9) zulegte. Auf dem dritten Platz blieben trotz leichter Verluste die Freiheitlichen Gewerkschafter (FA), die einen Stimmenanteil von 7,9 Prozent (2014: 8,3) erreichten. Das endgültige Wahlergebnisses wurde für Montag angekündigt.

"Rechnung für ÖVP-Politik"

Vorarlbergs AK-Präsident Hämmerle führte als einen Grund für die Verluste seiner Fraktion die Politik der türkis-blauen Bundesregierung an. "Wir haben die Rechnung für die ÖVP-Politik in Wien bekommen", sagte er. Obwohl er gerne die "Absolute" verteidigt hätte, habe er ein gutes Ergebnis erreicht. "Die politische Lage mit Türkis/Blau ist für einen schwarzen Arbeiterkammer-Präsidenten eine schwierige Situation", stellte der seit 2006 amtierende Hämmerle fest.

Tirol: Absolute trotz Einbußen

In Tirol konnte AK-Präsident Erwin Zangerl die Absolute trotz Einbußen halten. Seine Liste AAB-FCG erzielte 61,4 Prozent der Stimmen (2014: 63,95) und hält nunmehr 45 der 70 Kammerratsmandate (minus zwei). Hinter Zangerl auf dem zweiten Platz landete die Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG), die mit Spitzenkandidat Stephan Bertel 19,7 Prozent der Stimmen erzielten (2014: 18,5 Prozent). Auf den dritten Platz kamen die Freiheitlichen mit 8,7 Prozent.

Zangerl sieht im Halten der absoluten Mehrheit ein "tolles Ergebnis". "Wenn man zum dritten Mal über 60 Prozent bekommt, kann man nur zufrieden sein", sagte er. Zudem habe ja das Motto "Alle gegen Erwin" gelautet, und das "nicht nur in Tirol, sondern auch im Osten". Auch Zangerl, einer der vehementesten Kritiker der Bundesregierung, ortete im Wahlausgang eine "Bestätigung" seiner wiederholten Schelte an Türkis-Blau.

Lob für das schwarze Ergebnis im Westen kam von ÖAAB-Bundesobmann August Wöginger und Generalsekretär Christoph Zarits. "Wir gratulieren Hubert Hämmerle und Erwin Zangerl sowie ihren Teams, die einen hervorragenden Wahlkampf organisiert haben, sehr herzlich", schrieben sie in einer Aussendung. Es sei gelungen, mit einem immensen Vorsprung die Wahl für sich zu gewinnen. Wöginger: "Es ist ein beachtliches Ergebnis und wir vom ÖAAB sind stolz drauf."

Gewählt worden ist in dieser Woche auch in Salzburg. Das vorläufige Ergebnis der dortigen AK-Wahl soll allerdings erst am Samstag bekannt gegeben werden.

(APA)

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