SPÖ Niederösterreich stellt Rezepte gegen Ärztemangel vor

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SymbolbildClemens Fabry, Presse
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Das Bild des Allgemeinmediziners müsse mit einer "großen Imagekampagne" verbessert werden, fordert Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig.

Die SPÖ Niederösterreich hat am Montag Rezepte gegen einen drohenden Ärztemangel vorgestellt. Das Bild des Allgemeinmediziners müsse mit einer "großen Imagekampagne" verbessert werden, sagte Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig in einer Pressekonferenz. Landesweit seien 15 Kassenstellen in diesem Bereich nicht besetzt.

"Es braucht ein Miteinander von vielen Stakeholdern, um einem Ärztemangel entgegenwirken zu können", sagte die stellvertretende Landesparteivorsitzende. Zwar gebe es ein gutes Gesundheitssystem in Niederösterreich, es gelte aber heute auf Herausforderungen wie die demografische Entwicklung und die anstehende Pensionierungswelle in der Allgemeinmedizin zu reagieren. 46 Prozent der Mediziner seien über 50, 26 Prozent über 60 Jahre alt.

Primärversorgungseinheiten forcieren

"Die 'Landarztgarantie' kann zwar ein gutes Mittel sein, um Stellen besetzen zu können, muss aber überarbeitet werden", forderte Königsberger-Ludwig. Hier gelte es etwa anzuschauen, wie lang eine Kassenstelle unbesetzt sein muss, bevor die Initiative des Landes zu tragen kommt. Dass seit Einführung Anfang 2018 erst ein Allgemeinmediziner im Ausmaß von fünf Stunden gefunden worden sei, "ist nicht unbedingt der Erfolg, den man sich erwartet hat".

Weiters gelte es, Primärversorgungseinheiten zu forcieren - auch in der Netzwerkvariante. Außerdem schlug die Gesundheitslandesrätin vor, im Auswahlverfahren für das Medizinstudium "mehr auf soziale Kompetenzen zu schauen". Es brauche Berufsmessen an Universitäten, um die Vielfalt des Berufsbildes näherzubringen, sowie an allen öffentlichen Universitäten einen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin. Als weitere Ergebnisse einer Arbeitsgruppe zum Thema Gesundheit nannte Königsberger-Ludwig unter anderem eine stärkere Bewerbung der Lehrpraxen-Regelung sowie die Unterstützung von jungen Ärzten bei der Gründung, etwa indem Infrastruktur zur Verfügung gestellt wird.

Ein "klares Nein" gebe es von den Sozialdemokraten zu "Fast Lanes" oder Selbstbehalten in Ambulanzen, betonte SPNÖ-Gesundheitssprecherin LAbg. Karin Scheele. Roter Faden des SP-Konzepts sei ein solidarisch finanziertes Gesundheitssystem.

(APA)

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