33 Frauen wollen Bürgermeisterin in Salzburg werden

FPÖ-Spitzenkandidatin Marlene Svazek
FPÖ-Spitzenkandidatin Marlene Svazek APA/BARBARA GINDL
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Im Bundesland Salzburg stehen Bürgermeisterwahlen an. Bürgermeisterinnen gibt es derzeit nur in zwei Bezirken. Das könnte sich ändern.

Bei den Salzburger Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen am 10. März stellen sich 268 Personen in den insgesamt 119 Gemeinden der Wahl zum Bürgermeister, 33 davon sind Frauen (12,3 Prozent). Das sind immerhin um acht weibliche Kandidaten mehr als bei den Wahlen im Jahr 2014. Mit derzeit fünf Bürgermeisterinnen liegt Salzburg im Bundesländervergleich an letzter Stelle.

Bürgermeisterinnen gibt es nur in zwei Bezirken, und zwar in Anif, Seekirchen und Lamprechtshausen im Flachgau sowie Lend und Stuhlfelden im Pinzgau. Auf den Thron in der Stadt Salzburg hat es bisher noch keine Frau geschafft. Im Jahr 2004 wurde mit Sonja Ottenbacher (ÖVP) in Stuhlfelden erstmals eine Frau in Salzburg Gemeindeoberhaupt. Sie ist die längstgediente Bürgermeisterin im Land und kandidiert erneut.

Auch Ottenbachers Amtskolleginnen Michaela Höfelsauer (SPÖ) in Lend, Andrea Pabinger (ÖVP) in Lamprechtshausen und Gabriella Gehmacher-Leitner (Liste Krüger) in Anif stellen sich wieder der Wahl. Ottenbacher und Höfelsauer können relativ entspannt dem 10. März entgegen sehen, es gibt keine weiteren Bewerber. Und weil Pabinger nur weibliche Gegenkandidaten hat, wird in Lamprechtshausen weiterhin eine Frau auf dem Bürgermeistersessel sitzen.

Nach zehn Jahren zurück ins Privatleben

Monika Schwaiger (ÖVP), seit 2009 Bürgermeisterin in Seekirchen, tritt nicht mehr an. Sie will sich nach zehnjähriger Amtszeit ins Privatleben zurückziehen und mehr Zeit ihrer Familie widmen. Eine Frau wird ihr nicht nachfolgen, denn in dieser Gemeinde gibt es nur männliche Kandidaten für das höchste Amt.

Es ist fraglich, ob der bisherige Salzburger Rekord von fünf Bürgermeisterinnen bei der bevorstehenden Wahl übertroffen wird. Außenseiterchancen hat die Grüne Kandidatin in der Stadt Salzburg, Landtagsklubobfrau und Ex-Landesrätin Martina Berthold. Möglicherweise könnte es auch FPÖ-Landesparteichefin Marlene Svazek in ihrer Heimatgemeinde Großgmain (Flachgau) schaffen. Die 26-Jährige ist auch die jüngste Bürgermeister-Kandidatin im ganzen Land. Gute Chancen hat Waltraud Brandstetter in Nußdorf. Sie tritt als Nachfolgerin von ÖVP-Ortschef Johann Ganisl an.

Gleich drei Bewerberinnen in Lamprechtshausen

Nur in rund einem Viertel aller Gemeinden - konkret sind es 28 - bewirbt sich laut Landesstatistik zumindest eine Frau als Bürgermeisterin. Die meisten Bewerberinnen gibt es mit drei in Lamprechtshausen. In Hallein, Elsbethen und Straßwalchen stellen sich jeweils zwei Frauen der Wahl. Den höchsten Frauenanteil unter den Bürgermeister-Bewerbern gibt es mit 20,4 Prozent im Flachgau. Neben dem Flachgau kommen nur der Pinzgau (11,7 Prozent) und die Stadt Salzburg (12,5 Prozent) auf einen Wert von mehr als zehn Prozent. Im Lungau kandidiert neben 23 Männern überhaupt nur eine Frau: Petra Krznar in Muhr.

Bezogen auf die Parteizugehörigkeit erzielt Neos mit 50 Prozent den höchsten Frauenanteil, errechnete die Landesstatistik. Anita Eisenmann kandidiert in Hallein, Stadtrat Lukas Rößlhuber in der Stadt Salzburg. Die Grünen und ihnen nahestehende Listen kommen auf 29,4 Prozent. Abgesehen von der FPS und der KPÖ, die keine Kandidatinnen für das Amt des Ortsoberhauptes stellen, gibt es den geringsten Anteil mit 6,3 Prozent bei der ÖVP. Die FPÖ kommt auf 8,1 Prozent, die SPÖ auf 14,3 Prozent.

Die am stärksten vertretene Altersgruppe bei den Bürgermeister-Kandidatinnen ist mit 51,5 Prozent jene der 50- bis unter 60-Jährigen, gefolgt von den 40- bis unter 50-Jährigen mit 27,3 Prozent. Platz drei hält die Gruppe der 60-Jährigen und Älteren mit 12,1 Prozent, gefolgt von den unter 40-Jährigen mit 9,1 Prozent. Für einen Sitz in der Gemeindevertretung in einer der 119 Gemeinden bewerben sich 8.004 Personen, 2.314 davon sind Frauen, das sind 28,9 Prozent.

(APA)

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