Kärntner Kirchenvertreter wollen Pfingstmontag eintauschen

Am Karfreitag wird der Kreuzigung und des Todes Jesus Christus gedacht.
Am Karfreitag wird der Kreuzigung und des Todes Jesus Christus gedacht.APA/HERBERT PFARRHOFER
  • Drucken

Superintendent Sauer und Diözesanadministrator Guggenberger appellieren in der Debatte um die Abschaffung des Karfreitags als Feiertag an die Regierung.

Der Kärntner Superintendent Manfred Sauer und Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger haben sich am Freitag in einer gemeinsamen Aussendung zur Diskussion um den Karfreitag zu Wort gemeldet. Dabei appellieren sie an die Politik, einen Abtausch des Karfreitags mit dem Pfingstmontag als Feiertag zu prüfen - denn der sei im Gegensatz zu Ostern "kein kirchlich gebotener Feiertag".

Der Karfreitag sei für die Evangelische und für die Katholische Kirche von zentraler Bedeutung - daher würden Sauer und Guggenberger bedauern, dass in der Diskussion zum Karfreitag als Feiertag für alle "fast ausschließlich wirtschaftliche Argumente ins Treffen geführt werden, während die religiöse Bedeutung dieses Tages zu wenig in den Blick genommen wird". Man sei der Überzeugung, dass der Karfreitag als gemeinsamer Feiertag für alle in einem Land, das mehrheitlich christlich geprägt sei, "mehr als angemessen ist".

>>> Das Parlament könnte zu weit gehen [premium]

Die Kirchenvertreter richten nun einen Appell an die politischen Verantwortungsträger, die derzeitige Regelung gemeinsam mit Sozialpartnern, Wirtschaft und Industrie nochmals zu überdenken und neu auszuarbeiten: Ein Abtausch mit dem Pfingstmontag solle ernsthaft geprüft werden.

Diakonie gibt Angestellten frei

Die evangelische Hilfsorganisation Diakonie teilte unterdessen mit, ihren Angestellten am Karfreitag freigeben zu wollen. Diese Regelung wurde im Zuge der Kollektivvertragsverhandlungen am Donnerstag ausverhandelt.

"Der Karfreitag als kirchlicher Feiertag wird künftig für alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Diakonie arbeitsfrei sein", hieß es am Freitag in einer Aussendung der Diakonie Österreich. "Der Karfreitag ist der höchste Feiertag für die Evangelischen und zentral für unsere Identität", kommentierte Direktorin Maria Katharina Moser diese Einigung. Zudem wurde im Kollektivvertrag ein Gehaltsplus von 3,2 Prozent verankert.

>>> Wie der Kartfreitag zum Urlaubstag wurde

(APA/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner anlässlich des Aktionstages 'KarFREItag für alle' in Wien
Innenpolitik

"Feiertag für alle": SPÖ protestiert gegen Karfreitags-Regelung

Türkis-Blau habe versprochen, niemandem etwas wegzunehmen - „sie hat sich anders entschieden", kritisiert SPÖ-Chefin Rendi-Wagner. Und wirbt mit roten Eiern für die Petition "KarFREItag für alle".
++ THEMENBILD ++ KARFREITAG
Innenpolitik

Evangelische Kirche will wegen Karfreitag mit Beschwerde zum VfGH

Bischof Bünker und Synodenpräsident Krömer bestätigen die Vorbereitung einer Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof gegen die Streichung als Feiertag.
Österreich

Karfreitag: Frist für "persönlichen Feiertag" endet diese Woche

Wer am 19. April einen Urlaubstag als "persönlichen Feiertag" nehmen will, muss das bis Freitag, 5. April, seinem Arbeitgeber sagen.
++ THEMENBILD ++ KARFREITAG
Innenpolitik

Bisher 32.000 Unterschriften für Erhalt von Karfreitag als Feiertag

Die Petition der evangelischen Kirche hat 35.000 Unterstützer als Ziel. Am Donnerstag trief Bischof Bünker Nationalratspräsident Sobotka zur Übergabe der Unterschriften.
Symbolbild: niederösterreichisches Wappen im Landtag
Innenpolitik

SPÖ Niederösterreich für zweiten Landesfeiertag am Karfreitag

Die Landespartei mischt sich in die Debatte um die Neuregelung des Karfreitags ein und fordert einen zusätzlichen Urlaubstag für alle Landes- oder Gemeindebediensteten - oder einen zweiten Landesfeiertag.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.