Superintendent Sauer und Diözesanadministrator Guggenberger appellieren in der Debatte um die Abschaffung des Karfreitags als Feiertag an die Regierung.
Der Kärntner Superintendent Manfred Sauer und Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger haben sich am Freitag in einer gemeinsamen Aussendung zur Diskussion um den Karfreitag zu Wort gemeldet. Dabei appellieren sie an die Politik, einen Abtausch des Karfreitags mit dem Pfingstmontag als Feiertag zu prüfen - denn der sei im Gegensatz zu Ostern "kein kirchlich gebotener Feiertag".
Der Karfreitag sei für die Evangelische und für die Katholische Kirche von zentraler Bedeutung - daher würden Sauer und Guggenberger bedauern, dass in der Diskussion zum Karfreitag als Feiertag für alle "fast ausschließlich wirtschaftliche Argumente ins Treffen geführt werden, während die religiöse Bedeutung dieses Tages zu wenig in den Blick genommen wird". Man sei der Überzeugung, dass der Karfreitag als gemeinsamer Feiertag für alle in einem Land, das mehrheitlich christlich geprägt sei, "mehr als angemessen ist".
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Die Kirchenvertreter richten nun einen Appell an die politischen Verantwortungsträger, die derzeitige Regelung gemeinsam mit Sozialpartnern, Wirtschaft und Industrie nochmals zu überdenken und neu auszuarbeiten: Ein Abtausch mit dem Pfingstmontag solle ernsthaft geprüft werden.
Diakonie gibt Angestellten frei
Die evangelische Hilfsorganisation Diakonie teilte unterdessen mit, ihren Angestellten am Karfreitag freigeben zu wollen. Diese Regelung wurde im Zuge der Kollektivvertragsverhandlungen am Donnerstag ausverhandelt.
"Der Karfreitag als kirchlicher Feiertag wird künftig für alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Diakonie arbeitsfrei sein", hieß es am Freitag in einer Aussendung der Diakonie Österreich. "Der Karfreitag ist der höchste Feiertag für die Evangelischen und zentral für unsere Identität", kommentierte Direktorin Maria Katharina Moser diese Einigung. Zudem wurde im Kollektivvertrag ein Gehaltsplus von 3,2 Prozent verankert.
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(APA/Red.)