FPÖ legt im Konflikt mit Islamischer Glaubensgemeinschaft nach

Clemens Fabry
  • Drucken

FP-Generalsekretär Christian Hafenecker wirft IGGÖ-Präsident Vural Kontakte zur islamistischen Muslimbruderschaft vor. Die Glaubensgemeinschaft hatte angekündigt Vizekanzler Strache wegen Verhetzung anzuzeigen.

FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker legt im Konflikt mit der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) nach. Nachdem die IGGÖ am Mittwoch angekündigt hatte, Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) wegen Verdachts auf Verhetzung anzuzeigen, unterstellte Hafenecker IGGÖ-Präsident Ümit Vural am Samstag Kontakte zur islamistischen Muslimbruderschaft.

"IGGÖ-Präsident Vural agiert offenbar in enger Abstimmung mit der Muslimbruderschaft", so Hafenecker in einer Aussendung. Als Beleg führt er an, dass in der Kölner Zentralmoschee kürzlich eine mehrtägige Konferenz stattgefunden habe, zu deren Gästen sowohl "führende Köpfe der europäischen Muslimbruderschaft" als auch Vural gezählt hätten.

"Dass man ausgerechnet mit jenen Kräften die Zukunft des Islam in Europa erörtert, die das Schlagwort vom 'europäischen Islam' zwar zu Propagandazwecken einsetzen, tatsächlich aber gezielt jene Muslimgemeinschaften stärken, die sich von der gastgebenden europäischen Mehrheitsgesellschaft absondern, ist zumindest fragwürdig", sagte Hafenecker.

Entzündet hatte sich der Streit an Äußerungen, die Strache am 14. März bei der Präsentation des Sachbuches "Feindliche Übernahme" des umstrittenen deutschen Autors Thilo Sarrazin getroffen hatte.  Konkret stößt sich die IGGÖ am Vorwurf des Vizekanzlers, dass in Wiener Kindergärten "mit Hasspredigten die Kinder zu Märtyrern erzogen werden sollen" sowie einem Satz, in dem vom Prozentanteil muslimischer Mitbürger und Bürgerkriegszuständen die Rede war.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Religion

Verfassungsgericht bestätigt: Imame dürfen nicht aus dem Ausland finanziert werden

Türkische Imame hatten Beschwerde gegen das Islamgesetz eingelegt, die der VfGh abwies. Verboten sind nur Zuwendungen von anderen Staaten, nicht jedoch von ausländischen Privaten. Die Islamische Glaubensgemeinschaft erwägt den Gang zum Europäischen Gerichtshof.
Archivbild: Eine Atib-Moschee in Bad Vöslau
Religion

Islamgesetz: Atib geht vor den Verfassungsgerichtshof

Die größte türkische Vereinigung in Österreich ist mit dem Islamgesetz nicht einverstanden und will es anfechten. Auch die Muslimische Jugend plant den Gang zum VfGH.
IGGiÖ-Präsident Ibrahim Olgun sagt, er habe sich rund um die Moscheenschließungen nur an das Islamgesetz gehalten.
Wien

IGGÖ-Präsident: „Islamgesetz nicht praxistauglich“

IGGÖ-Präsident Ibrahim Olgun klagt, das Gesetz sei schwierig umzusetzen. Die jüngst geschlossene Moschee in Favoriten will er wieder öffnen lassen – sobald der Verein alle Bedenken ausräumt.
Muna Duzdar
Wien

Bundeskanzleramt prüft Alif und Imam Hatip auf Auslandsfinanzierung

Hintergrund der Prüfung sind Spendenaufrufe der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG) in Deutschland für eine Imam-Schule in Linz und eine Grundschule in Wien.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.