Die FPÖ-Spitze beginnt, sich für die Landtagswahl in der Steiermark warmzulaufen. Minister Kunasek war bisher schon viel im Bundesland unterwegs.
Wien. Gleich zwei FPÖ-Minister mit steirischen Wurzeln traten am Montag in Graz vor die Presse: Sozialministerin Beate Hartinger-Klein und Verteidigungsminister Mario Kunasek begannen das freiheitliche Warmlaufen für die Landtagswahl, die für den Frühling 2020 geplant ist.
Hartinger-Klein warb für die Sozialpolitik der türkis-blauen Bundesregierung; der Verteidigungsminister, der auch steirischer FPÖ-Chef ist, widmete sich indes ÖVP und SPÖ, die in der Steiermark regieren. Der eigenen Partei prophezeite der Minister ein „respektables Wahlergebnis“, dem sich die ÖVP „nicht werde verweigern können“.
Kunasek will (mit)regieren
Der Wunsch des Ministers, selbst in dem Bundesland mitzuregieren, ist schon lange bekannt. Nun soll er am 18. Mai offiziell zum freiheitlichen Spitzenkandidaten für die Landtagswahl gewählt werden. Die Kür durch die Delegierten des Landesparteitags betrachtet man im FPÖ-Landtagsklub als Formalakt: Dass Kunasek die Freiheitlichen im Wahlkampf anführen werde, sei „absolut klar“. Der tatsächliche Wechsel des Bundespolitikers auf die Landesebene ist es weniger: Nur bei einer FPÖ-Regierungsbeteiligung soll Kunasek zurück nach Graz kommen. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP), der sich 2020 der Wiederwahl stellt, äußerte bisher noch keine Präferenz für einen Koalitionspartner.
Viele steirische Ministertermine
Der Auftritt in Graz am Montag war bei Weitem nicht der erste in der Steiermark für Kunasek, den Minister. Wer Avisos seiner Termine in den Archiven der Austria Presse Agentur nachgeht, kann dort – abseits von vielen Engagements in der Bundeshauptstadt Wien und im Ausland – 48 so mitgeteilte Auftritte Kunaseks seit seiner Angelobung 2017 nachzählen. 27 davon fanden in der Steiermark statt, die übrigen 21 in Niederösterreich, Tirol, Kärnten, dem Burgenland, Salzburg und Vorarlberg. Kunasek komme „überall dorthin, wo der Bundesminister gebraucht wird“, heißt es dazu aus dem steirischen FPÖ-Landtagsklub. Die meisten Kasernen gibt es nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Niederösterreich, der Steiermark und Oberösterreich. (epos)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.03.2019)