Türkis-Blau: Die erste echte große Krise

Die Presse/Clemens Fabry
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Die Identitären bringen die Koalition in Bedrängnis. Unvorhergesehenes überfordert die Message Control. Kurz und Strache sollen erstmals heftig aneinandergeraten sein.

Auch eine Art von Globalisierung: Ein Terrorakt in Neuseeland erschüttert die Regierung in Österreich. Die erste echte Krise in der sonst so auf Harmonie bedachten türkis-blauen Koalition. Ausgelöst durch Martin Sellner, den Kopf einer vergleichsweise kleinen politischen Bewegung am rechten Rand, den Identitären, der vor einem Jahr eine Spende des späteren Attentäters von Christchurch erhalten hat.

Es wäre eine seltsame Wendung, würde ausgerechnet dieser Martin Sellner, der in Jugendjahren engen Kontakt zum Neo-Nazi Gottfried Küssel hatte und später, nun in Hipster-Façon, ein von der Anmutung her modernes Polit-Start-up auf die Beine stellte, das vom Verfassungsschutz recht bald den Stempel „rechtsextrem“ bekam, die Regierung sprengen. Die Lage in der Koalition ist jedenfalls ernst.

„Die Situation ist ziemlich dramatisch. Im Bundeskanzleramt wird intensiv beraten“, berichtet ein ÖVP-Regierungsmitglied. So harsch wie nun ist Kanzler Sebastian Kurz mit seinem Koalitionspartner bisher noch nie umgegangen. Dort reagiert man zum Teil empört. Ausdruck findet dies etwa auch auf der der FPÖ nahestehenden Internetplattform „Unzensuriert.at“.

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