Woher kommt das Strache-Video?

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Eine Frau gab sich als Oligarchin aus. Experten sehen angesichts des technischen Aufwands absolute Profis dahinter.

Wien. FPÖ-Parteiobmann Heinz-Christian Strache und Klubobmann Johann Gudenus sind nicht die ersten Politiker, denen mit einem Lockvogel brisante Aussagen entlockt wurden. Der ehemalige ÖVP-Innenminister Ernst Strasser fiel auf eine Journalistin herein, die sich als Lobbyistin ausgab. Aber woher kommt nun die russische Oligarchin?
Dazu gibt es bereits erste wilde Spekulationen. Geheimdienstler, mit denen „Die Presse“ sprach, tippen auf eine Inszenierung eines westlichen Geheimdienstes.

Das professionell ausgearbeitete Profil der Frau sowie der dahinterstehende technische Aufwand würden auf absolute Profis hindeuten. Es sei dazu wohl kein Zufall, dass dieses Video, das bereits 2017 aufgenommen wurde, nun kurz vor der EU-Wahl auftaucht. Es soll den Einfluss der FPÖ schwächen – aufzeigen, wo diese „wirklich steht“. Die Russland-Kontakte der FPÖ seien auch schon vor der Nationalratswahl in der Geheimdienstwelt ein großes Thema gewesen.

Man sorgte sich, wie die Zusammenarbeit künftig funktionieren werde, heißt es gegenüber der „Presse“. Vor allem die USA, die praktisch in allen großen Geheimdienstgremien sitzen, hätten hier große Bedenken geäußert, dass Informationen Richtung Russland abfließen könnten.

Verärgerte westliche Dienste

Die Befürchtungen hätten sich bestätigt. Erst vor wenigen Monaten wurde ein Bundesheerangehöriger verhaftet, der jahrelang für Russland spioniert hatte. Konsequenzen? Wenige. Auch im Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung sind zwei Fälle bekannt, in denen der Verdacht auf Informationsverkauf Richtung Russland besteht. Es laufen zwar Ermittlungen – aber zumindest ein Beamter ist nicht einmal suspendiert. Im März 2018 kam es zu einem Anschlag auf den Spion Sergej Skripal, hinter dem Russland vermutet wurde. Während andere EU-Länder Diplomaten auswiesen, passierte das in Österreich nicht. Und zuletzt wäre als geheimdienstliche Katastrophe noch die Hausdurchsuchung im BVT mit all ihren Folgen zu nennen.

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