Der "Falter" veröffentlichte Foto von Strache vor einer Großdeutschland-Karte. Auch eine angebliche Postkarte Straches mit "Deutschen Heilgrüßen" nach "Deutsch-Österreich“ soll der Zeitung vorliegen.
Die Wiener Wochenzeitung "Falter" hat am Dienstagabend neue Hinweise auf die Vergangenheit von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache in der rechtsextremen Szene veröffentlicht. Ein Foto zeigt den jugendlichen Strache vor einer Karte Nazi-Deutschlands, außerdem liegt dem "Falter" eine offenbar von Strache gezeichnete Postkarte vor, in denen er "Heilgrüße" nach "Deutsch-Österreich" verschickt. Das habe „nichts mit NS oder Nazitum zu tun“, verteidigte sich Strache auf seiner Facebook-Seite Dienstagabend.
Laut dem Bericht des Magazins habe "Heinrich der Glückliche" im November 1990 eine Postkarte zum Andenken an den Nazi-Ritterkreuzträger Robert Colli nach Wien geschickt. "Heinrich" ist der Verbindungsname, den Strache in seiner Burschenschaft Vandalia trägt. Auf der Karte ist zu lesen, Nazi-Oberst Colli habe "seine Pflicht getan". Die Postkarte stammt offenbar von der rechtsradikalen Burschenschaft Olympia, der Colli angehörte.
„Deutsche Heilgrüße"
Strache soll auf der vom "Falter" veröffentlichten Postkarte "Deutsche Heilgrüße vom Ledersprung in Leoben" an die "lieben Bundesbrüder" verschickt haben. Der "Ledersprung" ist ein nach wie vor gepflegter Aufnahmeritus in den Bergmannsstand bzw. verwandter Berufsstände an der Montanuniversität Leoben. Gezeichnet ist die Karte mit "Heil Deutschland" und "Heinrich d. Glückliche" sowie weiteren Unterschriften. Adressiert wurde die Karte nach "D-Oesterreich", was laut "Falter" wohl "Deutsch-Österreich" bedeutete. Zu dem genannten Zeitpunkt war Strache 21 Jahre alt und seit über einem Jahr FPÖ-Funktionär in Wien, so der Bericht.
Ein weiteres veröffentlichtes Foto zeigt den jungen Strache bei einer Burschenschaftsmensur. An der Wand hinter ihm hängt eine Karte von Nazi-Deutschland in den Grenzen von 1939. Der Falter hat Strache um eine Stellungnahme gebeten, dieser habe aber nicht geantwortet, heißt es im Bericht.
Strache meldete sich aber auf seiner Facebook-Seite zu Wort: "Diese Bilder haben nichts mit NS oder Nazitum zu tun, sondern mit einer Mensur und der Deutschen Burschenschaft", postete er. Auch die Länderkarte sei "keine NS-Karte", sondern zeige "die Deutschen Sprachinseln, Sprach- und Siedlungsgebiete vor dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges", so der ehemalige Vizekanzler.
(APA)