Die Wirtschaftskammer schleuste Gelder in zwei Vereine. Was damit geschah, ist undurchsichtig. Laut Kammer gingen sie an ehemalige Mitarbeiter.
Wien. Eigentlich hat Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache nur ausgeplaudert, was ohnehin als offenes Geheimnis gilt: Schwarze Kassen gebe es bei Parteien vieler Couleurs. Wie die Zuwendungen – möglichst intransparent – ihren Empfänger erreichen können, ist nur eine Frage der Kreativität.
Aber nicht nur Parteien bedienen sich derartiger Konstruktionen – auch sozialpartnerschaftliche Organisationen kennen diese Spielart, wie ein Bericht des „Falter“ zeigt. So leistete die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) bis ins Frühjahr des vergangenen Jahres beachtliche Zahlungen von bis zu 40.000 Euro monatlich an den Verein „Austrian Senior Experts Pool“ (Asep). Das ist ein Klub, der Betrieben Know-how zur Verfügung stellt, Lehrlinge berät und Diskussionen veranstaltet. Asep wiederum leitete diese Gelder monatlich an den Verein „Experten für die Wirtschaft“ (EFW) weiter. Über die Jahre läpperte sich das zu Millionenbeträgen zusammen. Nur warum und wofür?
In der Wirtschaftskammer selbst argumentiert man, dass es sich um eine Art „Sozialfonds“ handle, und dass diese Gelder unter anderem für frühpensionierte Mitarbeiter verwendet werden.