Die FPÖ wird Norbert Hofer erst im September offiziell zum FPÖ-Chef küren, noch im Juni soll festgelegt werden, mit welchen Kräften in den Nationalratswahlkampf gezogen wird.
Die personelle Neuaufstellung der Freiheitlichen nach dem unrühmlichen Abgang von Bundesparteichef Heinz-Christian Strache im Zuge der „Ibiza-Affäre“ wird erst knapp vor der Nationalratswahl - die voraussichtlich am 29. September stattfinden wird - abgeschlossen sein. Wie die Partei am Mittwoch bekannt gab, wird der designierte Obmann Norbert Hofer nämlich erst wird Mitte September bei einem Parteitag in Graz auch formal zum Vorsitzenden der Freiheitlichen gekürt.
Schon deutlich früher will die FPÖ dagegen festlegen, mit welchen Kräften sie in die Nationalratswahl zieht. Ende Juni ist eine Präsidiumsklausur angesetzt, in deren Verlauf auch der Bundesvorstand dazu stoßen wird und dann Bundes- und Landeslisten abschließend festlegt.
Und noch früher gilt es letztlich die Frage zu klären, ob Strache nun das ihm zustehende EU-Mandat annehmen wird, oder nicht. Zur Erinnerung: Strache stand bei der EU-Wahl am 26. Mai auf dem letzten Listenplatz der FPÖ - und erhielt fast 45.000 Vorzugsstimmen. Damit hat er Anrecht auf eines der drei blauen Mandate im Europäischen Parlament. Zieht er bis zu dessen Konstituierung am 2. Juli nicht aktiv zurück, hat er das Mandat automatisch angenommen.
Aus der FPÖ hieß es zu der Causa zuletzt, man gehe davon aus, dass Strache wisse, was er zu tun habe, um der Partei nicht zu schaden. Freilich sei die Annahme oder Ablehnung des Mandates aber „seine persönliche Entscheidung“. Um herauszufinden, wie diese nun ausfällt, wird sich Hofer nun mit Strache treffen, bestätigte die Partei einen entsprechenden Bericht des „Kurier“ vom Mittwoch. Wann und wo das Gespräch stattfindet, ist nicht bekannt.
Heinz-Christian Strache: Das schnelle Ende einer langen Karriere
FPÖ-Generalsekretär Hafenecker nennt den EU-Mandatsverzicht von Heinz-Christian Strache eine „gute Entscheidung“. Dass Philippa Strache bei der Nationalratswahl kandidiert, sei Zufall.
Der ehemalige FPÖ-Parteichef nimmt sein EU-Mandat nicht an, plant aber offenbar ein Comeback bei der Wiener Gemeinderatswahl 2020. Als Spitzenkandidat.
Der Ex-FPÖ-Parteichef wird nicht nach Brüssel gehen. Eine Rückkehr in die aktive Politik könne und solle erst erfolgen, nachdem die Hintergründe des Ibiza-Videos „weitestgehend aufgeklärt sind".