Parteienfinanzierung: Treffen von Kanzlerin und Rechnungshofpräsidentin nächste Woche

ARCHIVBILD: RECHNUNGSHOF: KRAKER MIT KOALITIONSMEHRHEIT NOMINIERT
ARCHIVBILD: RECHNUNGSHOF: KRAKER MIT KOALITIONSMEHRHEIT NOMINIERTAPA/GEORG HOCHMUTH
  • Drucken

Kanzlerin Bierlein und Rechnungshofpräsidentin Kraker wollen eine Reform der Parteienfinanzierung diskutieren.

Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein und Rechnungshof-Präsidentin Margit Kraker haben ein Treffen vereinbart, bei dem es um die Reform der Parteifinanzierung gehen soll. Der Termin werde voraussichtlich nächste Woche stattfinden, hieß es aus dem Bundeskanzleramt.

"Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein und Rechnungshof-Präsidentin Margit Kraker werden sich demnächst treffen, um das Thema Reform bei Parteienfinanzierung und Wahlkampfkosten zu besprechen. Dieser Termin wurde heute vereinbart", twitterte Rechnungshof-Sprecher Christian Neuwirth am Dienstag. Auf Nachfrage ergänzte er, dass Kraker wisse, dass die Übergangsregierung bei Initiativen zurückhaltend sei und auch Verständnis dafür habe. Bei dem Gespräch wolle sie Bierlein dennoch die von ihr geforderten Punkte näherbringen und hoffe, dass das Thema "im Sinne der Sache doch eine Initiative der Bundesregierung Wert" ist.

„Jetzt“ befürchtet keine „essenziellen Änderungen“ durch große Parteien

Im Bundeskanzleramt wollte man sich nicht inhaltlich zu dem Treffen äußern. Die Bundeskanzlerin werde "im Sinne eines breiten und konstruktiven Dialogs" auch die Präsidentin des Rechnungshofs treffen, so ein Sprecher.

Inhaltlich will die Regierung keinen Druck für transparente Parteifinanzen machen. Kraker hatte am Montag die Möglichkeit einer Regierungsvorlage mit Reformvorschlägen ins Spiel gebracht. Im Büro von Kanzlerin Bierlein wurde diesbezüglich aber auf das dargelegte Selbstverständnis der Kanzlerin hingewiesen, wonach man keine eigenen Gesetzesinitiativen ergreifen will. Formal liegt die Zuständigkeit für das Parteienrecht seit Antritt der Beamtenregierung bei Außenminister Alexander Schallenberg.

Auch die Liste „Jetzt“ bekräftigte am Dienstag die Bedeutung einer Reform der Parteifinanzierung. Der Unterausschuss des Verfassungsausschusses am Montag, in dem die zahlreichen Anträge zum Thema behandelt werden sollten, sei jedoch lediglich für eine halbe Stunde anberaumt, was ihn de facto ausheble, kritisierte Klubobmann Wolfgang Zinggl. Das deute darauf hin, dass sich die großen Parteien ÖVP, FPÖ und SPÖ im Hintergrund darauf verständigt hätten, keine essenziellen Änderungen vorzunehmen. Essenziell sind aus Zinggls Sicht die Kontrollrechte des Rechnungshofs und empfindliche Strafen bei Verstößen gegen die Wahlkampfkostenobergrenze.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Thomas Drozda verhandelt für die SPÖ das neue Parteiengesetz.
Innenpolitik

10.000 Euro Spendenlimit?

Die SPÖ präsentierte ihre Ideen für mehr Transparenz, findet aber die Vereinskonstruktionen in ihrem Umfeld nicht verwerflich. Thomas Drozda und Peter Pilz bezweifeln umgekehrt die Zahlen der ÖVP.
Alfred Gusenbauer
Innenpolitik

Gusenbauer war 2017 SPÖ-Spitzenspender

Die SPÖ hat ihre Parteispenden aus dem Wahljahr 2017 vorgelegt: Insgesamt nahm die Partei gesamt 560.000 Euro ein. Vereinskonstruktionen verteidigt man weiterhin.
Innenpolitik

Parteispenden: Pilz will eidesstattliche Erklärung von Kurz

Peter Pilz misstraut der Offenlegung von Parteispenden der ÖVP. Er argumentiert dies mit der „Inkasso-Liste“ der ÖVP - und befürchtet „Wählertäuschung“.
premium

Parteispenden: Wie man Hintertüren schließt

Momentan gibt es kaum Sanktionen und wenig Prüfmöglichkeiten. Diese Regeln könnten das ändern.
PK SPOe 'PFLEGESICHERHEIT FUeR SICHERHEIT': RENDI-WAGNER
Innenpolitik

Parteispenden: SPÖ weist Vorwurf der Umgehungskonstruktionen zurück

„Alles, was an die Partei geht, ist im Rechenschaftsbericht zu finden“, sagt Parteichefin Rendi-Wagner zu Vorwürfen aus der ÖVP.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.