Ex-Politikmitarbeiter steckt hinter Plattform "Zoom"

"Zoom" berichtet über den Unternehmer Martin Ho und Sebastian Kurz, ÖVP
"Zoom" berichtet über den Unternehmer Martin Ho und Sebastian Kurz, ÖVP (c) Screenshot: https://zoom.institute/
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Florian Schweitzer spricht von einem „rein journalistischen Projekt“.

Wien. Seit Montag machte ein Artikel einer bislang anonymen Website die Runde: „Zoom“, wie sich die Onlineplattform nennt, beschrieb darin das „Bro(ther)-Netzwerk“ von ÖVP-Chef Sebastian Kurz und Gastronom Martin Ho (Dots, Pratersauna), auch Drogenkonsum wurde angedeutet.

Nun ist bekannt, wer hinter der Website steckt: Florian Schweitzer, früher Mitarbeiter des Liberalen Forums und Ex-Mitarbeiter des ehemaligen fraktionslosen EU-Parlamentariers Martin Ehrenhauser. Schweitzer sagte dem „Profil“, es handle sich bei „Zoom“ um ein „rein journalistisches Projekt“, hinter dem „keine politische Partei“ stehe.

Alle Mitarbeiter seien „ehrenamtlich“ tätig. Zuvor wurde über den noch anonymen Betreiber spekuliert: Die Seite wurde in Panama registriert, ein Impressum gab es nicht.

Die ÖVP beklagte sich über das „Dirty Campaigning“ und vermutete den politischen Gegner dahinter. Parteichef Sebastian Kurz wehrte sich auf „Servus TV“ gegen die im Raum stehenden Vorwürfe: „Da wird offen Korruption unterstellt, da wird offen Drogenkonsum unterstellt. Wenn Sie mich fragen, bin ich korrupt, konsumiere ich Drogen, würde ich sagen, das ist schon eine Unterstellung.“ (red.)

>>> Zum „profil"-Bericht

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.07.2019)

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