Peter Sidlo bleibt vorerst Finanzdirektor der Casinos Austria

Casinos-Finanzdirektor Peter Sidlo
Casinos-Finanzdirektor Peter SidloAPA/CASINOS AUSTRIA/CHRISTOF WAGNER
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Die Entscheidung, ob Sidlo beurlaubt oder suspendiert wird, obgliegt dem Aufsichtsrat. Die nächste planmäßige Sitzung findet am 24. September statt.

Ungeachtet der Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ist Casinos-Finanzdirektor Peter Sidlo, um dessen Bestellung sich die Causa dreht, weiter im Amt. Sidlo ist weder beurlaubt noch suspendiert, hieß es am Mittwoch aus den Casinos Austria. Am Montag waren unter anderem Sidlos Vorstandsbüro und Wohnung durchsucht sowie Sidlo selbst befragt worden.

Die Casinos Austria verweisen darauf, dass die Entscheidung dem Aufsichtsrat obliegt. Die nächste planmäßige Sitzung ist am 24. September. Zur Frage, ob dieser dann eine Beurlaubung Sidlos beschließt, bis der Sachverhalt geklärt ist, äußerte sich Aufsichtsratspräsident Walter Rothensteiner bisher nicht öffentlich.

Sidlo bestreitet dem Vernehmen nach wie alle anderen Beschuldigten den Vorwurf, für seine Bestellung sei im Gegenzug ein Deal zwischen FPÖ und Novomatic zu Glücksspiellizenzen vereinbart worden. Diesem Verdacht geht die WKStA in ihren Ermittlungen nach.

Amtsantritt am 1. Mai

Sidlo ist bei den Casinos noch keine vier Monate im Amt: Seine Bestellung im Aufsichtsrat erfolgte im März, seine Vorstandstätigkeit nahm er mit 1. Mai 2019 auf. Er verantwortet neben den Finanzen der Casinos Austria auch die Korruptionsprävention (Compliance).

Für Direktoren der Casinos Austria sowie generell für Konzessionäre und Bewilligungsinhaber gelten im Glücksspielgesetz strenge Regeln. So müssen sie unter anderem "über geordnete wirtschaftliche Verhältnisse" verfügen und es dürfen "keine Tatsachen vorliegen, aus denen sich Zweifel an der persönlichen für den Betrieb der Konzession erforderlichen Zuverlässigkeit, Aufrichtigkeit und Unvoreingenommenheit ergeben".

Weiters heißt es: "Treten Umstände auf, die darauf schließen lassen, dass die verlangte Zuverlässigkeit dieser Personen nicht gegeben ist, so kann der Bundesminister für Finanzen den Geschäftsleitern des Konzessionärs die Geschäftsführung oder aber die Ausübung des Stimmrechtes im Aufsichtsrat durch Bescheid ganz oder teilweise untersagen."

Casinos-Sprecher Patrick Minar betont im ORF-Radio einmal mehr, dass es gegen die Casinos selbst keine Vorwürfe gebe. Vielmehr, wären diese potenzielle Opfer, nämlich falls Novomatic tatsächlich durch Glücksspiellizenzen gestärkt werden sollte. Derzeit sind die teilstaatlichen Casinos Austria mit "win2day" der einzige lizenzierte Betreiber und Anbieter von Online-Glücksspielen in Österreich.

(APA)

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