Meinl-Reisinger

„Meinl am Graben“: Unbekannte pinke Heimat

Straßenansichten: Für Innenstadt-Verhältnisse ist die Wipplinger Straße eine Verkehrsader.
Straßenansichten: Für Innenstadt-Verhältnisse ist die Wipplinger Straße eine Verkehrsader. (c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Die Spitzenkandidatin der Neos ist im ersten Bezirk in Wien aufgewachsen. Allzu verbunden fühlt sie sich ihrer alten Heimat aber nicht mehr.

Wien.Was ist Heimat? Der Begriff wird in Wahlkampfzeiten mitunter „situationselastisch“ ausgelegt. Mit starkem Hang zum Ländlich-Regionalen. Alexander Van der Bellen etwa vermittelte bei seiner Präsidentschaftskandidatur den Eindruck, er hätte seine ganze Jugend im Kaunertal verbracht. Und nicht bloß wenige Jahre. Auch Sebastian Kurz „switchte“ kürzlich von Meidling aufs Waldviertel. Hauptsache, weit weg von der Großstadt.

Insofern überrascht es nicht, dass Beate Meinl-Reisinger besonders laut von ihrer „zweiten Heimat Bad Aussee“ schwärmt. Dirndl-Fotos inklusive. Wobei natürlich bekannt ist, dass die frühere Gemeinderätin aus Wien stammt. Nur: Woher genau? Das wiederum wissen erstaunlich wenige.

Beate Meinl-Reisinger ist nämlich exakt im Zentrum der Stadt aufgewachsen. Im ersten Bezirk, jener Gegend, die als Chiffre für Geld und Bürgerlichkeit gilt. Es ist eine spezielle Gegend für Jugendliche, wie „Presse“-Chefredakteur Rainer Nowak einmal in einem Selbsterfahrungsbericht schrieb: „Man kauft und bringt sein Toilettenpapier mit erhobenem Haupt nach Hause, auch und gerade, wenn man an der Neigungsgruppe Aperol aus Wien Döbling vorbeigeht.“

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.