Hofers Wahlparty: "In mir hat man einen schlafenden Bären geweckt"
FPÖ-Kandidat Norbert Hofer hat die Wahl zwar verloren, blickt aber schon weiter: Die Freiheitlichen rüsten sich für die nächste Nationalratswahl.
14.01.2017 um 09:47
Im Parlamentsklub der FPÖ war man durchaus zuversichtlich. Aber nicht lange. Schon als die ersten Hochrechnungen publik wurden, gab es hier Tränen. FPÖ-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer sollte es auch im zweiten Anlauf nicht in die Hofburg schaffen. (Von Julia Neuhauser)
(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
Der erste FPÖler, der sich nach der Hochrechnung zu Wort meldete, war Generalsekretär Herbert Kickl. Er stand - auch internationalen Medien - Rede und Antwort und dankte Norbert Hofer, "der in den letzten zehn Monaten Unmenschliches in diesem Wahlkampf geleistet hat". Hofer werde das "hervorragende Team der Freiheitlichen mit FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache an der Spitze in einem Nationalratswahlkampf verstärken", gab er dann auch gleich das nächste Ziel der FPÖ bekannt.
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Das Medieninteresse war enorm - auch jenes aus dem Ausland. Journalistenkollegen aus Deutschland, Italien, Schweden, Finnland, den Niederlanden und sogar aus Japan waren da. Der japanische Journalist Hiroyuki Kikko erklärt das große Interesse an der österreichischen Wahl mit dem Brexit-Votum und der Trump-Wahl. "Es verändert sich etwas in der Welt", sagte Kikko.
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Die FPÖ-Unterstützer verloren am Zusammentreffen im Parlamentsklub aber schnell das Interesse. Die Reihen lichteten sich rasch. Die Stimmung war gedrückt.
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Die FPÖ-Freunde aus Frankreich blieben trotzdem. Die Herren im Bild sind Front National-Mitglieder bzw. Sympathisanten. Sie unterhielten sich am Wahlabend durchaus gut, gaben teils fleißig Interviews. Der Herr ganz rechts ist Axel Loustau. Er ist gewählter Vertreter des Front National im Regionalrat Ile de France. Ein anderer Herr (nicht im Bild) gab an, Mitarbeiter und guter Freund von Front-National-Chefin Marine Le Pen zu sein.
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Erst um kurz nach 21 Uhr kam Stimmung auf: "Norbert, Norbert, Norbert" riefen die Fans und applaudierten als FPÖ-Kandidat Hofer gemeinsam mit Bundesparteichef Heinz-Christian Strache zu den traditionellen FPÖ-Klängen von "Immer wieder Österreich" in den Saal einzog.
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Zuerst ergriff Strache (hier im Bild mit seiner Frau Philippa) das Wort: Er dankte Hofer für seinen Einsatz und prophezeite ihm, der "Sieger der Zukunft" zu sein.
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Hofer selbst (hier im Bild mit Ehefrau Verena) gestand: "Ich war heute wirklich sehr, sehr traurig." Denn: "Ich hätte unglaublich gerne für dieses Land gearbeitet."
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In ihm habe man "einen schlafenden Bären geweckt", meinte Hofer dann. "Lieber Heinz-Christian, du hast mit mir einen fleißigen Wahlhelfer gewonnen." Es gebe keine Differenzen zwischen den beiden. "Wir sind ein Team." Und man habe ein Ziel: "Es heißt nicht, die FPÖ stärker zu machen. Wir wollen Österreich stärken." Die Nationalratswahl werde Strache als Spitzenkandidat schlagen. Hofer will 2022 dann wieder bei der nächsten Bundespräsidentschaftswahl antreten.
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Die "Danke Österreich"-Schilder hatten schon vor 22 Uhr ihren Dienst erweisen. Der nächste Einsatz wird wohl bei der Nationalratswahl sein. Die FPÖ hofft dort auf einen freudigeren Abend.
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