Die Zeit als "Schlagzeilennummer" ist passé, sagen Peter Ambrozy (SPÖ), Christof Zernatto (ÖVP) und Gerhard Dörfler (FPÖ). Und sie erzählen von einem"entkrampften" Land, grünem "Selbstmord" und Rot-Blau.
Wien. Von Vergleichen mit Diktatoren zur „Skandalbank“ Hypo: Der Kärntner Wahlkampf des Jahres 2013 war geprägt von Untergriffen bis Peinlichkeiten, das südlichste Bundesland rang um seinen guten Ruf. Heute sind taktische Anfeindungen kaum zu hören. „Der Wahlkampf plätschert müde dahin, ganz dem Kärntnerlied entsprechend ,Is schon still uman See‘“, sagt Gerhard Dörfler (FPÖ), der vor fünf Jahren den Posten als Landeshauptmann an Peter Kaiser (SPÖ) abtreten musste. Die damals herben Verluste in allen 132 Gemeinden belasteten ihn nicht mehr, meint der frühere Bundesrat rückblickend. Vielmehr dominiere die Zufriedenheit.
„Was die SPÖ heute anpreist, sind Projekte der Ära Haider/Dörfler“, nennt er etwa den Bau von Wörthersee-Stadion und Lakesidepark, die Lösung des Ortstafelstreits sowie die Koralmbahn. „Einst dämonisierte die SPÖ alles, heute sammelt sie die Lorbeeren ein; besser wäre es gewesen, sie hätte sich mehr auf die Hypo-Verhandlungen konzentriert – hier hat Rot völlig versagt“, verweist Dörfler auf den Anstieg der Landesschulden auf 4,2 Mrd. Euro (da vom Bund 1,2 Mrd. Euro für den Rückkauf der Heta-Haftungen geborgt wurden).