FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache traf im ORF auf die Listenzweite der Neos Irmgard Griss.
Wien. Dass es sich „vom Termin so ergeben“ hat, war sicher nicht der Hauptgrund, warum Irmgard Griss am Mittwochabend auf den Küniglberg gefahren ist. Vielmehr ging es, wie es die Ex-Hofburg-Kandidatin dann selbst erwähnte, „um das Gegenüber“: FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache nämlich. Neos-Obmann Matthias Strolz hatte seine Listenzweite, wie es die Regeln erlauben, für das ORF-Duell vorgeschickt. Die langjährige Höchstrichterin sollte Strache wohl wenig Angriffsfläche bieten – oder zumindest weniger als der in Debatten immer besonders aufgeweckte Strolz.
Nur: So war es dann doch nicht. Und das, obwohl Strache rhetorisch vergleichsweise zurückhaltend war. Zu Beginn war es vor allem Moderator Tarek Leitner, der bei heiklen Themen wie Ausländerwahlrecht und Doppelstaatsbürgerschaften immer wieder nachhakte: Ist Griss für ein passives Stimmrecht für EU-Bürger, ein aktives für Ausländer? Ersteres bejahte sie, beim zweiten Punkt (eine „extreme Position“ laut Griss, „völlig absurd“ laut Strache) wand sie sich eher.
„Herzlichen Dank“
Und Strache? Der begrüßte Griss mit „die Freude ist ganz auf meiner Seite“, beendete die Debatte mit „herzlichen Dank“ und versuchte bei seinen Kernthemen zu bleiben: Mit einer Forderung nach der Wahrung der Neutralität, einem Kopftuchverbot an Schulen („Jeder soll sein Kopftuch tragen – privat“) und einer Warnung vor der Sonntagsöffnung. Am Ende war man sich ohnehin einig: Eine Koalition würde man wohl nicht eingehen wollen.
Der Auftritt der Irmgard Griss: An die ÖVP verloren, bei den Grünen gewonnen