Silberstein: "Kern hatte nicht das entfernteste Wissen darüber"

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Tal Silberstein(c) APA/AFP/JACK GUEZ (JACK GUEZ)
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Der Ex-SPÖ-Berater bezeichnet die Affäre um Negative Campaigning der SPÖ als "Negativkampagne der Gegenseite" und vermutet einen "Maulwurf".

Der frühere SPÖ-Berater Tal Silberstein rückt zur Verteidigung von Kanzler Christian Kern aus: Dieser sei in seine Facebook-Aktionen nicht eingeweiht gewesen, sagte Silberstein gegenüber "News" (Online-Ausgabe): "Der Kanzler hatte nicht einmal das entfernteste Wissen oder die entfernteste Information darüber." Und: "Es ist Teil einer Negativkampagne der Gegenseite, alles dem Kanzler und der SPÖ vorzuwerfen."

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Öffentlich sei die Causa "ganz sicher" über einen "Maulwurf" in seinem Team geworden - dabei handle es sich aber nicht um seinen Partner Peter Puller, wie er sagt. Außerdem zitiert "News" Angaben aus dem "Umfeld" Silbersteins, wonach die beiden Facebook-Gruppen ohne Auftrag der SPÖ eingerichtet worden seien, um Daten über Zielgruppen zu sammeln. Weshalb Silberstein dies ohne Auftrag der Partei hätte tun sollen? Weil er die gesammelten Informationen auch nach dem aktuellen Wahlkampf verwenden wollte, so das zitierte "Umfeld". Der seitens der SPÖ involvierte Mitarbeiter habe nur Informationen aus Umfragen und Fokusgruppen beigesteuert, um die Seiten bestmöglich auf die Zielgruppen auszurichten. Die Kosten seien außerdem nicht bei den kolportierten 500.000, sondern unter 100.000 Euro gelegen.

Grüne werfen SPÖ und ÖVP "politische Unkultur" vor

Die Grünen warfen am Dienstag sowohl SPÖ als auch ÖVP "politische Unkultur" vor. Er frage sich, ob man nicht ein "Trottel" sei, wenn man wie die Grünen in diesem Wahlkampf Inhalte in den Mittelpunkt stelle, meinte Klubchef Albert Steinhauser. Die Bürger empfänden den Wahlkampf als "ungustiös", er sei geprägt von Inszenierung, "Wadlbeißerei", "Fakes", "Dirty Tricks" und Verschwörungstheorien.

Der Umgang der SPÖ mit dem Dirty Campaigning-Skandal sei "fragwürdig", erklärte Steinhauser. Das Bild zu zeichnen, als wäre man selbst die Geschädigte, greife zu kurz: "Sie hat sich selbst geschädigt." Die ÖVP wiederum sei wegen der Facebook-Seiten gegen Sebastian Kurz "moralisch empört", was er zu einem gewissen Grad zugestehe, so der Klubchef. Dennoch solle die ÖVP vor der eigenen Tür kehren, denn Kurz betreibe eine Politik der Neiddebatten und Feindbilder.

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Nationalratswahl 2017

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Wahlprogramme: Was fordern die im Nationalrat vertretenen Parteien? Die Wahlprogramme von SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grüne und Neos im Überblick.

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(APA)

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