Umfrage: ÖVP und FPÖ liegen bei Jungen gleichauf

Sebastian Kurz; Heinz-Christian Strache
Sebastian Kurz; Heinz-Christian StracheREUTERS
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Bei den 14- bis 29-Jährigen käme die ÖVP auf 24, die FPÖ auf 23,9 Prozent. Nur 14 Prozent finden, dass Integration gut oder sehr gut funktioniert.

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ÖVP und FPÖ liegen in der Gunst der jungen Wähler gleichauf. Laut einer Umfrage des Jugend Trend Monitors, der am Dienstag präsentiert wurde, käme die Volkspartei bei den 14- bis 29-Jährigen auf 24, die FPÖ auf 23,9 Prozent. Deutlich dahinter folgt die SPÖ 13,1 Prozent. Die Grünen würden 9,7 und die Neos 6,1 Prozent der Jungen wählen.

Für die von Marketagent.com und DocLX vorgestellte Studie wurden im Sommer mehr als 3000 junge Österreicher und Österreicherinnen zu den unterschiedlichsten Themen befragt. Was die Integration von Ausländern betrifft, funktioniert diese nur für etwa 14 Prozent gut oder sehr gut, knapp die Hälfte vergeben ein "mittelmäßig", während der Rest mit eher schlecht oder sehr schlecht bewertet. Welcher Partei traut man diesbezüglich die besten Konzepte zu? Die Liste Kurz liegt hier mit 20,4 Prozent klar vor der FPÖ mit 16,6 und der SPÖ mit 14,1 Prozent. Spitzenreiter war aber die Antwortmöglichkeit "keine politische Partei" mit 28,2 Prozent der Nennungen.

Migranten sollen vor allem Respekt mitbringen

Abgefragt, welche Werte Migranten mitbringen müssen, um sich erfolgreich zu integrieren, liegt der Respekt mit zwei Drittel der Nennungen weit vorne. Sinn für Gleichberechtigung, Toleranz und Höflichkeit wurden von jeweils etwa einem Drittel genannt. Als sinnvolle Maßnahmen werden von je etwa der Hälfte Sprach- und Bildungsförderung in Kindertageseinrichtungen sowie Gratis-Deutschkurse angegeben.

Was die Einstellung zur EU betrifft, ist Österreichs Jugend mehrheitlich pro Brüssel eingestellt. Etwas mehr als die Hälfte sieht die Union eher oder sehr positiv, während der Rest neutral oder skeptisch eingestellt ist. Noch deutlicher fällt das Ja zum Euro als Währung mit 60,8 Prozent aus. Jeweils rund 20 Prozent glauben, dass es Euro und EU auch in 20 Jahren in ihrer heutigen Form noch geben wird - allerdings ohne die Türkei, wenn es nach jenen 80 Prozent geht, die gegen einen EU-Beitritt von Ankara sind.

58,6 Prozent erhoffen sich von Brüssel Bekämpfung des Terrorismus

Groß ist die Erwartungshaltung an die EU. 58,6 Prozent erhoffen sich die Bekämpfung des Terrorismus von Brüssel, 56,6 Prozent klare Lösungen in Sachen Einwanderungspolitik sowie 52,4 Prozent die internationale Friedensförderung. Befragt nach den Vorteilen der Union, liegt die Reisefreiheit mit fast zwei Dritteln weit vorne, gefolgt von der Niederlassungsfreiheit. Nachteile sieht nicht ganz die Hälfte im Konkurrenzdruck auf kleine Unternehmen, Einzelhändler und Bauern. Mehr als ein Drittel sieht die Individualität einzelner Länder in den EU-Vorschriften zu wenig berücksichtigt. Für fast ebenso viele leiden Umwelt- und Tierschutz unter der preisgünstigen Massenproduktion.

Ungeachtet der positiven Grundstimmung fühlen sich fast 40 Prozent am ehesten dem jeweiligen Bundesland zugehörig, wobei die Tiroler hier am obersten, die Wiener am untersten Ende der Skala zu finden sind. 34,8 Prozent fühlen sich als Österreicher, 10,8 Prozent als Europäer und 10,1 Prozent als Weltbürger.

Nationalratswahl 2017

Die Nationalratswahl findet am 15. Oktober 2017 statt. Bundesweit treten zehn Listen an: SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grüne, Neos, Liste Pilz, Weiße, FLÖ, KPÖ PLUS, GILT.

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(APA)

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