Die heutige Elefantenrunde im ORF ist der Schlusspunkt eines TV-Duell-Marathons. Eine Geschichte über die Bedeutung von Fernseh-Konfrontationen.
Wien. Der innenpolitische Fernsehmarathon ist auf der Zielgeraden. Nach zig Soloauftritten, 27 Zweierkonfrontationen und zwei Großdebatten stellen sich die Spitzenkandidaten heute, Donnerstag, um 20.15 Uhr noch der Elefantenrunde im ORF. Die Fließbanddebatten sind nun zu Ende. Die Frage, in wie weit TV-Duelle die Wahlentscheidung beeinflussen, bleibt.
In der Geschichte hat man den Fernsehduellen stets große Bedeutung zugemessen. Als Argument dafür wurde meist die Mutter aller TV-Duelle, jenes zwischen John F. Kennedy und Richard Nixon im Jahr 1960, herangezogen. Die in der Hitze des Scheinwerferlichts ausgetragene Konfrontation konnte Kennedy, der vor dem Duell in einer gekühlten Limousine saß, für sich entscheiden. Die Wahl ebenso. Damit war die Erzählung des alles entscheidenden TV-Duells geboren. Zehn Jahr später schwappte der Trend nach Österreich über. Am 28. Jänner 1970 fand das erste Fernsehduell zweier Kanzlerkandidaten statt.
Einige Konfrontationen sind mittlerweile Teil der heimischen Politgeschichte – etwa jenes im Jahr 1975 zwischen Kanzler Bruno Kreisky (SPÖ) und ÖVP-Chef Josef Taus oder die Konfrontation zwischen Kanzler Franz Vranitzky (SPÖ) und Jörg Haider (FPÖ) im Jahr 1994, in dem Letzterer erstmals eines der mittlerweile berühmten Taferl auspackte und damit für Verunsicherung sorgte. Auch diese TV-Debatten sollen wahlentscheidend gewesen sein.