Das tagelange Warten auf das Wahlergebnis müsse ein Ende haben, sagt Experte Klaus Poier. Man solle die Gemeinden stärken und sie die Briefwahlstimmen auszählen lassen.
Ist die SPÖ Zweiter, oder liegen doch die Freiheitlichen vor ihr? Fliegen die Grünen wirklich aus dem Parlament, und schafft es die Liste Pilz tatsächlich in den Nationalrat? Alles Fragen, die man am Wahlsonntag noch nicht klar beantworten konnte. Dieses Warten müsse aber nicht sein, sagt Wahlrechtsexperte Klaus Poier von der Universität Graz. Er schlägt im Gespräch mit der „Presse“ ein Modell vor, das die Lösung für das bisherige Problem bieten soll.
Zur Ausgangslage: Momentan werden in den Gemeinden nur die am Wahlsonntag an der Urne abgegebenen Stimmen aus dem eigenen Wahlkreis gezählt. Alle Briefwahlstimmen werden erst am Montag darauf ausgewertet, diesfalls von den Bezirkswahlbehörden. Und jene Wahlkartenstimmen, die in einem fremden Wahlkreis abgegeben wurden (sei es an der Urne, sei es durch direkte Übergabe der Wahlkarte in einem Wahllokal), dürfen gar erst am Donnerstag nach dem Urnengang ausgewertet werden. Denn sie müssen zur Auszählung erst an die zuständigen Landeswahlbehörden weitergegeben werden.