Die Österreicher werden immer älter, doch ihre Betreuung im Pflegefall wird damit immer teurer. Wie geht sich das künftig aus? Vor allem, wenn gleichzeitig der Pflegeberuf attraktiviert werden soll? Ein Überblick darüber, was die Parteien zum Thema „Altern in Würde“ versprechen.
ÖVP
Wer zahlt? Mehrere Stellen, sagt die ÖVP. Sie schlägt vor, eine Pflegeversicherung als „fünfte Säule in der Sozialversicherung“ zu etablieren. Die Finanzierung ist dreigeteilt: Zum einen sollen Beiträge aus der (von den Arbeitgebern dotierten) Unfallversicherung umgeleitet werden, da es, so das Argument, ohnehin weniger Arbeitsunfälle gebe. Dazu kommen zweitens Mittel aus dem Budget und drittens auch Beiträge der Versicherten. Unterm Strich sei die Pflegeversicherung aber für die Bürger aufkommensneutral, sagt die ÖVP, da man gleichzeitig Steuern senken wolle. Organisatorisch soll die Versicherung bei der AUVA eingegliedert werden. Einen Focus legt die ÖVP auf die Pflege zu Hause, da sich dies die Mehrheit wünsche (und es auch günstiger ist). Ähnlich wie die SPÖ plant man einem „One-Stop-Shop“ für alle Anliegen rund um die Pflege.
SPÖ
Wer zahlt? Der Staat, sagt die SPÖ. Sie verspricht eine „staatliche Pflegegarantie“. Der Staat soll „alle Kosten“ für die Pflege übernehmen – egal ob es sich um mobile Pflege daheim oder den Aufenthalt im Pflegeheim handelt. Zwischen beiden Optionen soll es „volle Wahlfreiheit“ geben. Wie das geht? Die SPÖ will in Zukunft einen neuen, bundesweiten Pflegegarantiefonds etablieren. Über diesen sollen zentral alle Zahlungen laufen (und zwar sowohl für mobile als auch stationäre Pflege). Im Pflegefonds sollen gleichzeitig auch alle Mittel gebündelt werden: Bund, Länder und Gemeinden zahlen ein. Für den Fonds fordert die SPÖ zudem mehr Geld, nämlich eine Milliarde Euro, die man durch die sogenannte Millionärssteuer aufbringen will. Weiters will man Pflegeservicestellen einrichten, die als zentrale Anlaufstellen für Betroffene und Angehörige dienen und die gesamte Abwicklung (von der Bedarfserhebung bis zur Beantragung des Pflegegeldes) steuern sollen.