SPÖ

Historischer Tiefstand: An der roten Schmerzgrenze

Die SPÖ muss eine Niederlage hinnehmen, minus 5 Prozent
Die SPÖ muss eine Niederlage hinnehmen, minus 5 ProzentAPA/AFP/VLADIMIR SIMICEK
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Das Dilemma: Die SPÖ musste ihre grünen Wählerstimmen zurückgeben. Von der FPÖ gewann sie nichts.

Wien. Kurz fragt man sich, ob man richtig gehört hat. Aber Pamela Rendi-Wagner hat es gesagt: „Die Richtung stimmt“. Und erntet dafür Jubel im SPÖ-Zelt in der Löwelstraße. Wenn man allerdings weiter hinten gestanden ist, hat man gesehen: Allzu viele Leute sind nicht da (wenn auch viel SPÖ-Prominenz). Nach ihrer kurzen „Danke, ihr ward großartig“-Rede ist die Chefin auch schnell weg. Und trotz tapferem Lächeln hat ihre Stimme ab und zu verdächtig geknackst.
Das rote Ergebnis ist eine Punktlandung auf der Schmerzgrenze. Und auch wenn die SPÖ immer wieder darauf verweist, dass nicht alle Stimmen ausgezählt sind: Historische Niederlage bleibt historische Niederlage. Dass man zumindest Platz zwei behalten hat – und zwar dank blauem Absturz deutlicher als gedacht –, ist nur ein schwacher Trost.

Die SPÖ musste ihre grünen Wählerstimmen von 2017 mit Zinsen zurückgeben. Gleichzeitig konnte sie von der FPÖ nichts dazugewinnen. FPÖ und ÖVP seien sich so ähnlich, analysiert SPÖ-Geschäftsführer Thomas Drozda, dass die „zu Recht enttäuschten FPÖ-Wähler“ eben zur ÖVP gegangen seien. Und das war's auch schon mit der Analyse der SPÖ an diesem Abend: Schuld am fetten Minus ist demnach erstens das Themenglück der Grünen (in Kombination mit dem schlechten Gewissen der Wähler). Und zweitens der logische Krisengewinn der ÖVP. Eigene Fehler? Darüber redet man (noch) nicht.

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