Dem Bundespräsidenten kommt bei der Regierungsbildung eine wichtige Funktion zu. Doch wie sehr kann die Hofburg ihre Wünsche durchsetzen?
Wien. Die berühmte rote Tapetentür musste am Mittwoch in der Hofburg mehrfach geöffnet werden. Der Reihe nach waren Sebastian Kurz, Pamela Rendi-Wagner und Norbert Hofer zu Gast. Am Donnerstag kommen dann noch Werner Kogler und Beate Meinl-Reisinger zu Besuch. Wenn es um die Regierungsbildung geht, schlägt die Stunde des Bundespräsidenten. Also eigentlich sind es Monate, denn gerade diesmal dürfte es länger dauern. Doch wie geht man als Staatsoberhaupt dabei vor? Und welche Möglichkeiten hat die Hofburg, auf die Koalitionsbildung einzuwirken?
1. Der Bundespräsident erteilt dem Wahlsieger den Auftrag zur Regierungsbildung.
Andere Länder mögen ihre Kanzler im Parlament wählen lassen. Bei uns werden sie dort höchstens abgewählt. Die Ernennung des Bundeskanzlers erfolgt allein durch den Bundespräsidenten. Daraus folgt auch eine gewisse Machtposition der Hofburg.