Die Wahlziele der Salzburger Parteien

APA/BARBARA GINDL
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Die FPÖ nimmt Kurs auf ihr historisch bestes Ergebnis in Salzburg. Die ÖVP hofft darauf, jede dritte Stimme für sich zu gewinnen. Die Neos treten das erste Mal an.

Je niedriger die Latte, desto leichter kann sie übersprungen werden: Die Ziele, die sich die Parteien für die Salzburger Landtagswahl am 22. April gesteckt haben, dürften in einigen Fällen nicht allzu schwer zu erreichen sein. Einige Sieger scheinen demnach schon festzustehen. Die APA hat die von den antretenden Parteien selbst genannten Vorgaben zusammengefasst.

ÖVP-Chef Wilfried Haslauer möchte zumindest jede dritte Stimme für die Volkspartei gewinnen. Das wäre nach dem historischen Tief von 2013 (29,0 Prozent) immer noch das zweitschlechteste Ergebnis in der Nachkriegsgeschichte, das mit 36,5 Prozent aus dem Jahr 2009 datiert. Auf Spekulationen über mögliche Koalitionen ließ sich der Landeshauptmann nicht ein, entscheidend ist für ihn aber neben dem Wahlausgang auch, welche Persönlichkeiten die Parteien nominieren. Als Wunsch nannte er außerdem, dass seine Partei mit einem einzigen Partner auskommt.

Ein "Zugewinn an Vertrauen und Stimmen" ohne konkrete Prozentangaben lautet die vorgegebene Marschroute von SPÖ-Chef Walter Steidl. Auch dieses Ziel ist angesichts der Ausgangslage bescheiden, 2013 fuhren die Sozialdemokraten mit 23,8 Prozent ihr historisches Tief ein. Die zweitschlechteste Marke setzte es 1994 mit knapp 27,1 Prozent. Neben dem Stimmenzuwachs wollen die Roten unbedingt Nummer 2 vor der FPÖ im Land bleiben und nach fünf Jahren Opposition wieder Regierungsverantwortung übernehmen.

Von einem Plus beim Ergebnis träumen die Grünen erst gar nicht: Die 20,2 Prozent vom letzten Urnengang, die damals auch dem Zorn der Wähler über den Finanzskandal entwachsen sind, dürften nicht zu wiederholen sein. Das Wahlziel der grünen Spitzenkandidatin Astrid Rössler heißt daher, so stark werden, dass sich Schwarz-Grün rechnerisch wieder ausgeht. Denn eine Fortsetzung der Regierungsarbeit streben sie auf jeden Fall an.

Hoch hinaus will dafür die FPÖ: Mit dem angestrebten Überspringen der 20-Prozent-Hürde würden die Salzburger Freiheitlichen das beste Ergebnis in der Parteigeschichte erzielen. Die bisherigen Rekordmarken - unter Landgezeitobmann Karl Schnell - liegen mit 19,5 Prozent (1994) und 19,6 Prozent (1999) schon rund 20 Jahre zurück, vor fünf Jahren reichte es für 17,0 Prozent. Zudem möchte Parteichefin Marlene Svazek gerne die SPÖ von Platz 2 stoßen und ebenfalls Mitglied der Landesregierung werden.

Ein "gesicherter Einzug" ins Landesparlament und das Erreichen des Klubstatus (drei der insgesamt 36 Mandate) heißt die Vorgabe der Neos, die heuer zum ersten Mal antreten. Spitzenkandidat Sepp Schellhorn will auch Landesrat werden, andernfalls wird er sein Nationalratsmandat nicht aufgeben und in der Bundespolitik bleiben.

Um den Sprung in den Landtag und letztlich wohl auch ums politische Überleben geht es für zwei bekannte Persönlichkeiten aus der Landespolitik und ihre Parteien: Langzeit-FPÖ-Chef Karl Schnell tritt nach dem Rauswurf aus der FPÖ mit seiner FPS an, und der frühere Team-Stronach-Landesrat Hans Mayr möchte es mit seiner SBG noch einmal wissen.

Selbst keine realistischen Chancen rechnen sich zwei Parteien aus, die nur in einzelnen Bezirken antreten. Das Wahlbündnis KPÖ Plus versucht es in der Stadt Salzburg und im Flachgau und betrachtet die Kandidatur vor allem als Auftakt zur Gemeinderatswahl 2019 in der Landeshauptstadt. Die KPÖ war von 1945 bis 1949 schon einmal im Landtag vertreten, allerdings nur mit einem Abgeordneten. Die CPÖ kann nur im Flachgau gewählt werden.

(APA)

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