Tirol-Wahl: Wer im ''heiligen Land'' Stimmen fangen will
Sieben Parteien stehen bei der Landtagswahl am 25. Februar landesweit am Stimmzettel. Erstmals versuchen die Neos und "Family - Die Tiroler Familienpartei" ihr Glück.
13.02.2018 um 11:23
Der amtierende Landeshauptmann Günther Platter (63, geboren am 7. Juni 1954 in Zams) führt nach dem Urnengang 2013 die Volkspartei abermals in die Landtagswahl. Seinen Karriere als Politiker startete der gelernte Buchdrucker 1986 als ÖVP-Gemeinderat in seiner Heimatgemeinde Zams, deren Bürgermeisteramt er von 1989 bis 2000 bekleidete. 1994 zog er in den Nationalrat ein. Als er im Jahr 2000 in Tirol Landesrat u.a. für Schule, Sport und Kultur wurde, legte er sein Mandat zurück. 2003 folgte mit seiner Berufung als Verteidigungsminister in das Kabinett "Schüssel II" ein neuerlicher Wechsel nach Wien. 2006 wurde Platter Innenminister im Kabinett von SPÖ-Kanzler Alfred Gusenbauer - ehe er 2008 nach Tirol zurückkehrte und Landeschef Herwig van Staa beerbte. Bei seiner ersten Wahl im Jahr 2013 verlor die ÖVP zwar leicht an Stimmen, die Mandate konnten aber gehalten werden. Die ÖVP ging daraufhin mit den Grünen in eine Koalition. Seine Ausgangslage für 2018: komfortabel.
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Etwas prekärer stellt sich die Situation für die amtierende gründe Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe dar: Nach dem Fiasko der Grünen bei der Nationalratswahl 2017 unter ihrer Ägide als Bundessprecherin geht es für die Ökopartei ums politische Überleben. Die 39-Jährige (geboren am 22. August 1978 in Hall in Tirol) begann ihre Polit-Karriere 2005 als Finanzreferentin der Tiroler Grünen. Ab 2009 fungierte die studierte Betriebswirtin und langjährige Handball-Spielerin als Landessprecherin. 2012 zog sie für Maria Schreiber in den Landtag ein und wurde zur Spitzenkandidatin für die Landtagswahl 2013 gekürt, bei der die Grünen 12,59 Prozent der Stimmen holten - ihr zweitstärkstes Ergebnis im Lande. Nach den erfolgreichen Koalitionsverhandlungen übernahm sie als Landeshauptmann-Vize die Agenden Umwelt, Klimaschutz und Verkehr.
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Für die SPÖ geht die Lienzer Bürgermeisterin und Landtagsabgeordnete Elisabeth Blanik ins Rennen. Die gelernte Architektin übernahm die Partei 2016 in einer schwierigen Situation. Die 51-Jährige, die 2011 den Bürgermeistersessel eroberte und ihn 2016 verteidigte, ist die erste Frau an der Spitze der Tiroler SPÖ. Seit 2003 im Landtag, gilt sie als fleißige, rhetorisch und fachlich versierte sowie mitunter angriffige Mandatarin. Nach der Niederlage 2013 - die SPÖ rutschte noch weiter ab auf nur mehr 13,7 Prozent - trat sie parteiintern als kritische Stimme in Erscheinung und forderte den Rückzug von Spitzenkandidat Gerhard Reheis als Klubobmann. Privat lebt die am 30. Jänner 1966 in Lienz geborene Mutter zweier Kinder in einer Lebensgemeinschaft.
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Die FPÖ mit Markus Abwerzger als Spitzenkandidat hofft auf Rückenwind durch die Regierungsbeteiligung im Bund. Der gebürtige Vorarlberger (14. Oktober 1975 in Dornbirn) und Rechtsanwalt startete seine politische Karriere mit 17 beim Ring Freiheitlicher Jugend in Vorarlberg. Der 42-Jährige, der 1996 der Universitätssängerschaft Skalden beigetreten ist, zog im Jahr 2012 für die FPÖ in den Innsbrucker Gemeinderat ein und wurde dort Klubobmann. Im Juli 2013 wurde er zum neuen Landesparteiobmann gewählt. Im Oktober 2015 zog er nach einer Rochade in der freiheitlichen Landtagsriege nach dem Rückzug von Hildegard Schwaiger in den Landtag ein. Abwerzger ist verheiratet und Vater einer Tochter.
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Den Kampf um das politische Überleben ficht die Spitzenkandidatin der Liste Fritz, Andrea Haselwanter-Schneider. Die Wipptalerin, die seit 2012 als Klubobfrau im Landtag fungiert, hat eine Mission: Die Fritz Dinkhauser-Gründung am Leben zu erhalten - denn von den anfänglichen Hochzeiten mit 18,35 Prozent im Jahr 2008 ist man weit entfernt. Das Ziel: 5,61 Prozent wie 2013 sollten es wieder werden. Geboren wurde Haselwanter-Schneider am 20. April 1968 in Innsbruck. Die Diplom-Krankenschwester und promovierte Pädagogin ist Mutter zweier Söhne. Sie ist 2008 für die Liste Fritz in den Landtag eingezogen. Im Dezember 2012 wurde sie nach dem plötzlichen Tod des damaligen Klubobmannes Bernhard Ernst Klubobfrau.
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Dominik Oberhofer heißt jener Mann, der die Tiroler Polit-Landkarte pink anfärben soll. Der 37-jährige Hotelier aus dem Stubaital will die Neos in den Landtag führen. Auf bis zu acht Prozent schätzt der verheiratete Vater zweier Söhne das Potenzial. Um das zu erreichen, müssen die Neos vor allem in Innsbruck mehr als punkten. Oberhofer ist bis dato wenig bekannt, einen Fehler beging er jedoch, nämlich als er eine mögliche Kooperation mit der völlig zerstrittenen und in der Öffentlichkeit nicht gerade gut angesehenen Partei "Vorwärts Tirol" ins Spiel brachte. Vor seiner Wahl zum Landessprecher 2016 war der am 14. Juli 1980 Geborene politisch als Landessprecher der Paneuropabewegung Tirol tätig.
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Die Kindergartenpädagogin und Ehefrau des Kufsteiner Bürgermeisters, Andrea Krumschnabel, will die Familie in den Landtag bringen: Die bisherige freie Abgeordnete hofft mit ihrer eigenen Gruppierung "Family - Die Tiroler Familienpartei" auf ein da capo im Landesparlament. Die 1965 in Graz geborene Krumschnabel, mittlerweile Mutter dreier Kinder und zweifache Großmutter, war unter anderem von 2000 bis 2013 selbstständige Mediatorin und zeitgleich als selbstständige Erziehungsberaterin aktiv. Zudem übernahm sie von 2003 bis 2013 die Lehrgangsleitung "Mediation West", war von 2007 bis 2013 systemischer Coach und von 2010 bis 2013 Inhaberin einer Werbeagentur. 2013 zog sie für "Vorwärts Tirol" in den Landtag ein, setzte sich aber vor Beginn der innerparteilichen Grabenkämpfe von der Gruppierung ab.
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