Folge 6/11. Im Film „Catch 22“ gibt es eine berühmte logische Zwickmühle. Wenn sich darin ein Bombenflieger vor einem der mörderischen Einsätze drücken wollte, konnte er sich …
... für verrückt erklären lassen. Dazu musste er ein Attest vorlegen. Suchte er aber um das Attest an, ging man davon aus, dass er sich drücken wollte. Folglich konnte er nicht verrückt sein. Es gab also keinen Ausweg für ihn.
Schärfen Sie Ihren Blick für solche Widersprüche. Achten Sie darauf, wenn man Sie von Schlussfolgerungen überzeugen will, die nicht durch Annahmen gedeckt sind, oder wenn jemand Annahmen trifft, die nicht miteinander vereinbar sind.
Dabei hilft die Wenn-Dann-Regel. Was ist Bedingung (wenn…), was Konsequenz (…dann). Manchmal ist diese Struktur nicht auf den ersten Blick erkennbar (etwa bei: Not macht erfinderisch).
Um dagegen zu argumentieren, stehen Ihnen zwei Wege offen:
- Direkte Gegenargumente zielen auf These, Annahmen oder Begründungszusammenhang.
- Indirekte Gegenargumente greifen nicht die zu widerlegende Aussage an, sondern werden selbst zur neuen Annahme. Verwenden Sie dazu die „das würde ja bedeuten, dass…“-Technik. Am Beispiel: Man sollte Einstiegsdrogen verbieten. – Das würde ja bedeuten, dass man auch Alkohol verbieten sollte, denn Alkohol ist eine Einstiegsdroge.
Nächste Folge (7/11):
Nie wieder manipuliert werden: Rattenfänger der Sprache
Die Anregungen für diese Serie stammen aus dem Buch
Nikil Mukerji: Die 10 Gebote des gesunden Menschenverstandes, Springer Verlag