Bitte nicht so spezifisch

Sprechblase. Warum „generisch“ beinahe überall passt.

Es stimmt schon. „Generisch“ klingt nicht so gut wie „postfaktisch“ oder so nervenaufreibend wie der Begriff „Bundespräsidentenstichwahlwiederholungsverschiebung“. Und doch hat „generisch“ Potenzial und soll diesmal als „Sprechblase“ gewürdigt werden.

Denn derzeit gibt es kaum eine Präsentation zu hören, in die „generisch“ nicht Eingang finden würde. Da ist die Rede von generischen Inhalten, dort von generischem Marketing. ITler operieren mit generischen Domains und Datentypen, und die Pharmaindustrie spricht über die Umsätze, die sie mit Generika erzielt. Die sprachwissenschaftliche Intelligenz wiederum diskutiert generisches Maskulinum und Femininum.

Und was man nicht als generisch zu bezeichnen wagt, das ist wahrscheinlich spezifisch, wozu spezifisches Wissen nötig ist. Da halten es viele dann doch lieber wieder postfaktisch.

In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.

Die gesammelten Kolumnen finden Sie hier.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Sprechblase

Der Ingenieur hat es – leicht

Sprechblase Nr. 190. Warum „Stellschrauben“ bei Komplexem versagen.
Sprechblase

Hui, wir sind auf Facebook!

Sprechblase Nr. 189. Warum „omni“ das neue mega, giga und tera ist.
Sprechblase

Nicht böse sein!

Warum Denkanstöße jede Menge Arbeit und ausgesprochene Unhöflichkeiten vermeiden.
Sprechblase

Chefs zu Gärtnern machen

Sprechblase. Warum „zur Chefsache erklären“ meist nach hinten losgeht.
Sprechblase

Viel gescheiter als vorher

Sprechblase Nr. 186. Warum selbst klare „Wordings“ oft verwirren.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.