Netzwerke und Organisationen: Hinein in den CV?

Ehrenamtliches Engagement: Ob ÖH, ÖCV oder der UniMC – so sollten Bewerber diese Aktivitäten in ihrem Lebenslauf angeben.

Ob Engagement in der Hochschülerschaft, beim Roten Kreuz oder auf einem Ferienlager: Studierende lernen wertvolle soziale Kontakte bei ehrenamtlichen Aktivitäten kennen. Daher sollten diese auch jedenfalls im Lebenslauf angeführt werden.

Junge Bewerber geben ihre Tätigkeiten unter dem Punkt „Sonstiges“ oder – wenn sie in mehreren Organisationen und Funktionen waren – unter „Ehrenamtliches Engagement“ an. Bei höheren Semestern ist oft ein Punkt „Mitgliedschaften“ im CV zu finden. Während junge Talente möglichst jede Tätigkeit für ein Netzwerk angeben sollten, ist bei arrivierteren Personen meist nur noch der Hinweis auf eine Vorstandstätigkeit passend.Kassier im Tennisverein wirkt bei 25-Jährigen gut, bei 45-Jährigen aufgesetzt.

Wichtig ist jedenfalls, dass die Tätigkeiten in den Organisationen klar beschrieben werden. Wer ein Fest für 100 Personen organisiert hat, der soll das auch so in seinem Lebenslauf anführen. Nur dann kann der Personalverantwortliche auch die daraus resultierenden Kompetenzen – sprich: Organisationstalent, hohe Belastbarkeit und Zeitmanagement – herauslesen.  Es empfiehlt sich auch, noch Informationen über den Verein dazu zu schreiben. Die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) wird wahrscheinlich jeder kennen, den UniMC – das ist die Studentenorganisation der Management Clubs (MC) – vielleicht nicht jeder.

Achtung bei ideologischen Netzwerken

Vorsicht allerdings bei Organisationen, welche eine gewisse ideologische Ausrichtung haben: Wer bei einer katholischen Studentenverbindung im Österreichischen Cartellverband (ÖCV), der GRAS (Grüne und Alternative Studierende) oder der SJ (Sozialistische Jugend) aktiv war, dem könnte kalter Gegenwind beim Bewerbungsgespräch entgegenblasen. Prinzipiell sollten Recruiter Ideologie und Werte – solange sie nicht gegen die Grundpfeiler der Demokratie verstoßen – hintanstellen.

In der gelebten Praxis kann es allerdings schon vorkommen, dass beispielsweise ein konservativer Personaler eine aufgrund ihres Engagements als „Linke“ einzustufende Kandidatin schlechter beurteilt. Dies ist allerdings nur bei klar „zurechenbaren“ Unternehmen und Positionen der Fall – hier sollte eventuell auf den Hinweis verzichtet werden. Bei allen anderen Firmen – und das ist mit Abstand die Mehrheit – sollte jeder Hinweis auf ehrenamtliche und politische Tätigkeit im Lebenslauf angeführt werden.

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