Lebenslauf: Ego-Marketing für Fortgeschrittene

Laut einer aktuellen Studie ist knapp jeder zweite Lebenslauf unvollständig oder fehlerhaft. So machen Sie es garantiert besser.

Angenommen, Sie wären eine "Ware". Würden Sie sich kaufen? Genau so müssen Sie an Ihre Bewerbungsunterlagen herangehen. Finden Sie Argumente, mit denen Sie einen Personalchefs überzeugen, Sie zu "kaufen", sprich: zu engagieren.

Klingt logisch, ist aber nicht selbstverständlich. Eine Studie der deutschen Job-Suchmaschine Adzuna hat ergeben, dass 47 Prozent der Lebensläufe Lücken aufweisen. Ungereimtheiten im Werdegang, unvollständige Angaben, unprofessionelle E-Mailadressen - mögliche Fehlerquellen gibt es schier unendlich.

Viele davon lassen sich leicht vermeiden. Auf was Sie etwa bei E-Mail-Bewerbungen achten müssen, haben wir kürzlich berichtet. Heute haben wir Tipps für Ihren Lebenslauf.

In der Kürze liegt die Würze

Personalchefs haben wenig Zeit. Das Wichtigste muss ihnen schon auf den ersten Blick ins Auge springen. Dass es übersichtlich, strukturiert und präzise dargestellt ist, versteht sich von selbst. Und: Bleiben Sie strikt bei der Wahrheit. Spätestens beim Interview kommt sie ans Licht.

Fassen Sie sich kurz. Als Faustregel gilt: Sind Sie jünger als 30 Jahre, darf der CV eine A4 Seite lang sein. Sind Sie älter, sind zwei Seiten das Maximum. Allgemein lässt sich sagen: Qualifikationen, Erfolge, Kontakt- und Eckdaten sollten auf einen Blick erkennbar sein.

Aktuelles hat Vorrang

An erster Stelle kommen stets die persönlichen Angaben, darauf folgt Ihre Berufserfahrung oder -ausbildung. Was davon zuerst genannt wird, hängt davon ab, ob Sie mehr Berufserfahrung oder eine umfangreichere Ausbildung vorweisen. Haben Sie also wenig Erfahrung, beginnen Sie mit der Ausbildung - und umgekehrt.

Prinzipiell werden Berufserfahrung und Ausbildung rückwärts chronologisch gereiht. Sie beginnen mit dem aktuellsten Dienstverhältnis und gehen Schritt für Schritt zurück bis zum ersten. Genauso machen Sie es bei der Ausbildung.

Nennen Sie nur relevante Jobs, aber vermeiden Sie Lücken. Auch Perioden der Arbeitslosigkeit oder nicht abgeschlossene Ausbildungen müssen Sie angeben.

Versteckte Softskills

An nächster Stelle folgen sonstige Kenntnisse, wie Fremdsprachen oder EDV-Kenntnisse. Auch persönliche Kompetenzen dürfen nicht fehlen: Nennen Sie in Stichworten Ihre positiven Eigenschaften, die für den Beruf relevant sind.

Hobbys und persönliche Interessen sagen viel über Ihre Persönlichkeit aus. Am Beispiel Sportarten: Sind Sie ein Teamplayer (Fußball); ein Einzelkämpfer (Marathon), auf Sieg bedacht (Tennis), gehen Sie an Ihre Grenzen (Triathlon) oder suchen Sie den Ausgleich (Yoga)? Seien Sie ehrlich und erfinden Sie nichts. Personalchefs haben ein Gespür für die Wahrheit.

Der Teufel liegt im Detail

Lassen Sie Ihren Lebenslauf unbedingt Korrekturlesen. Tipp- oder Rechtschreibfehler sind ein absolutes K.O.-Kriterium.

Und zuletzt: Lernen Sie Ihren CV auswendig. Seien Sie dabei genau, Jahreszahlen sollten Sie wissen. Es gibt nichts Schlimmeres, als im Bewerbungsgespräch die eigene Geschichte nicht zu kennen.

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