So nicht!

Vermeiden Sie diese Sprechblasen im Büro. Ihre Kollegen werden es Ihnen danken.

Wir können sie alle nicht mehr hören. Hier die am häufigsten „ge-missbrauchten“ Floskeln in Arbeit und Beruf. Und: Der Versuch zu deuten, was uns der Sprecher wirklich sagen will.

„Wir haben eine Strategie!“

Der Strategieschleier ist nach wie vor ein Instrument erster Wahl, um selbst traurigsten Banalitäten die Aura tiefer Einsicht zu verleihen.

„Wir konnten einen Paradigmenwechsel herbeiführen!“
Nicht jede Veränderung ist gleich ein Paradigmenwechsel. Und: Veränderungen können auch negativer Natur sein.

„Wir müssen unsere Hausaufgaben machen.“
Die Schule wirkt stark in das Berufsleben hinein. Wenn die Aufgabe lautet, Neues zu wagen, dann sind sogar Hausübungen sinnvoll. Büroübungen erst recht.

„Das wurde nicht kommuniziert.“
Es wird zwar viel geredet, aber selten etwas gesagt.

„Sich selbst neu erfinden“

Unternehmen und Menschen stehen unter Druck, sich ständig „selbst neu zu erfinden“, die permanente Wiedergeburt zu leben. Doch: Etwas zu erfinden ist einmalig, etwas neu(erlich) zu erfinden daher unmöglich.

„Kostenmaßnahmen“
Die Fakten werden ungern angesprochen. Letztlich bedeuten „Kostenmaßnahmen“ trotzdem nichts anderes als Einsparungen.

„Sie sind überqualifiziert.“
Spießt es sich beim Gehalt? Oder wird vermutet, dass der Job für den Bewerber nur eine Übergangslösung ist?

„Über den Tellerrand hinausschauen“
Während der Angloamerikaner „thinking outside the box“ betreibt, versuchen wir den Tellerrand zu überwinden.

„Geben Sie 110 Prozent!“
Grenzen sind da, um überwunden zu werden, doch manchmal geht es einfach nicht: Optimaler als optimal kann eine Sache nicht sein, einziger als einzig auch nicht. Und von minimalstem Aufwand und maximalstem Ergebnis soll erst gar nicht die Rede sein.

„Kommt nicht in die Tüte.“
Beruflich wie privat steht fest: In eine Tüte braucht uns nichts zu kommen. Angesichts der Temperaturen nicht einmal eine Eiskugel. Die gehört nämlich ins Stanitzel.

Noch mehr Floskeln gefällig? Ressortleiter Michael Köttritsch lässt in seiner Kolumne jede Woche eine Sprechblase platzen.

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