Berufseinstieg. Mit einem Schlag ist alles anders: Mit dem ersten Job ändern sich das (Frei-)Zeitbudget und beinahe das gesamte Leben.
Sind Sie flexibel? Unbedingt! Sind Sie anpassungsfähig? Klar! Sind Sie unerschrocken? Na sicher!
Das antworten Jobeinsteiger auf diese Fragen im Vorstellungsgespräch. Und tatsächlich: Mit viel Selbstvertrauen, großer Flexibilität und großer Motivation gehen sie in ihren ersten Job. Und sie erfüllen die beruflichen Anforderungen zumindest nach einiger Zeit mit Bravour.
Doch womit Jobeinsteiger meist nicht rechnen: Mit dem ersten Job verändert sich alles. In Worten: alles.
Nur keine Angst, das ist ganz normal. Und: Alles lässt sich organisieren.
Eine Überraschung. Denn mit dem Job veändern sich nicht nur die Tätigkeiten. Sondern auch der Arbeitsort. Der findet sich statt in der (Fachhoch-)Schule oder an der Universität in einem Büro, einer Werkstätte, auf einer Baustelle oder beim Kunden. Und das ist wahrscheinlich die größte Überraschung: Das Privatleben ist nicht wiederzuerkennen.
Eine Frage der Zeit. Denn die Zeit wird zum knappen Gut. Flexible Zeiteinteilung hin oder her die Zeit, in der Jobeinsteiger nicht arbeiten, wird immer kostbarer: gleich, ob für Hobbys oder für so banale Dinge wie das Einkaufen. Spätestens jetzt müssen sie Einkaufslisten schreiben, die entsprechende App herunterladen und einen Terminkalender führen.
Auf Wiedersehen. Nicht zu unterschätzen ist auch: Die Zeit für Freundschaften und Beziehungen wird knapper. Dazu kommt die schmerzliche Erfahrung, dass sich nicht alle Kontakte aufrechterhalten lassen. Gewollt oder nicht, man verliert einzelne Menschen aus den Augen, von denen man noch vor wenigen Monaten kaum trennen wollte. Umgekehrt kommen mit dem neuen Arbeitsplatz auch Bekanntschaften dazu.
Teurer Spass. Ach ja, das liebe Geld. Gut: Darauf zu achten, dass am Ende des Geldes nicht mehr zu viel Monat übrig ist, das ist aus der Studienzeit bekannt. Immerhin gibt es jetzt einen Arbeitgeber, der (hoffentlich) verlässlich Gehalt überweist.Dafür kommt aber etwas anderes erschwerend dazu: Mit dem Ende der Studienzeit hört es sich mit den Studentenrabatten auf. Mit einem Schlag kostet vieles um vieles mehr: Versicherungen, Eintrittskarten, das Bankkonto und die öffentlichen Verkehrsmittel.
Aufgewacht. Und zu guter Letzt: Wer nicht gerade im Schichtbetrieb einen Job gefunden hat, wird tendenziell früher ins Bett müssen schließlich ist das Läuten des Weckers in der Früh unbarmherzig. Denn in aller Regel kennt jede Gleitzeitvereinbarung eine Kernzeit, zu der man auf jeden Fall zähnegeputzt und vor allem motiviert am Arbeitsplatz auftauchen muss.