Bewerbung

Warum der Recruiter wissen will, welchen Sport Sie treiben

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Reiner Smalltalk, denken viele. Doch hinter der harmlosen Frage nach dem Freizeitsport steckt mehr.

Ob zu Beginn des Jobinterviews als Eisbrecher („Sie sehen sportlich aus, gehen Sie ins Fitnessstudio?“) oder am Ende („In Ihrem CV steht, dass Sie Fußball spielen. Mittelfeld oder Sturm?"): Personalisten stellen ihren Bewerbern gern Fragen nach derer Lieblingssport. Warum?

Ganz einfach: Weil das mehr Einblick in die Persönlichkeit gibt als so mancher Psychotest. Im Jobleben spielen drei menschliche Bedürfnisse eine Rolle:

  • das Bedürfnis nach Macht,
  • nach Leistung und
  • nach Zugehörigkeit.

Der Recruiter will also herausfinden,

  • ob jemand die Führung an sich reißen und auf den Sieg über andere aus ist,
  • ob er als Einzelkämpfer sein Ding macht oder
  • ob er seinen Platz in der Gruppe sieht und mit ihr gemeinsam Erfolg haben will.

Genau das verrät ihm der Lieblingssport:

  • Machtmotivierte Menschen sind Kapitän im Fußball- oder Hockeyclub, spielen Tennis, fahren Rennen aller Art und stehen auf Sportarten, bei denen sie in direktem Wettkampf den Gegner besiegen und/oder das Team anführen wollen.
  • Leitungsmotivierte Menschen stecken sich selbst ein Ziel: den Marathon in einer bestimmten Zeit laufen, das Golf-Handicap verbessern, den Ironman schaffen. Dass daneben andere mitlaufen oder -golfen, ist Teil des Spiels, aber nicht Hauptzweck.
  • Zugehörigkeitsmotivierte Menschen rudern oder spielen im Volley-, Basket- oder Fußballteam. In dieser Gruppe sind besonders viele Frauen zuhause, die sich mit Yoga, Pilates, Zumba und BBP fordern – unter Freunden.

Prinzip verstanden? Nun kommt die Folgefrage: Wettkampf oder Komfortzone? Die Antwort verrät, wie sehr ein Kandidat bereit ist, sind anzustrengen und an seine Grenzen zu gehen.

Generelle Anmerkung: Niemals übertreiben oder gar lügen. Weil man nie weiß, ob der Recruiter nicht selbst ein Meister in genau dieser Sportart ist und jede Flunkerei sofort entlarvt.

Und: Keine Sportart ist „falsch“. Weil ein Sixpack immer zielorientierter, disziplinierter und belastbarer eingeschätzt wird als ein Schwabbelbauch.

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