Gender

Weibliche CEOs werden häufiger attackiert

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... vor allem, wenn im Publikum mehr Männer als Frauen sitzen. Weil die nicht erwarten, dass Frau zurück schlägt.

Weibliche Vorstandsvorsitzende werden von Aktionären und Investoren um 50 Prozent häufiger attackiert als ihre männlichen Pendants - sogar dann, wenn sie gute wirtschaftliche Ergebnisse vorlegen. Zu diesem Befund kommt eine US-amerikanische Studie, in der entsprechende Angriffe gegen die CEO börsenotierter Unternehmen zwischen 1996 und 2013 analysiert wurden.

Dabei spielt das Männer-Frauen-Verhältnis unter den Aktionären bzw. Investoren eine Rolle: Gibt es dort deutlich mehr Männer als Frauen, ist im Falle eines weiblichen CEO häufiger und deutlicher mit Kritik zu rechnen.

Solche "vorurteilsbehaftete Reflexe" gegen Frauen in Führungspositionen finde sie auch hierzulande, bekräftigt Executive Coach Regina Jankowitsch. "Dabei hatte ich nie den Eindruck, dass die Attackierenden - im Übrigen meistens, aber nicht immer, Männer - fanden, Frauen wären generell unbrauchbar in Führungspositionen."

Vielmehr, leitet sie ab, traue man weiblichen Führungskräften nicht zu, sich bei Attacken vehement zu wehren, geschweige denn zurückzuschlagen. Angriffe auf Frauen hätten also mehr Chancen auf Erfolg als Angriffe auf Männer.

Gegenmaßnahmen

  • Sich dessen bewusst sein und darauf einstellen,
  • Medial öfter und länger über die Erfolge weiblicher CEOs zu berichten,
  • In der direkten Kommunikation eher klar und im Zweifel eher offensiv als defensiv zu sein,
  • Sich und seine Leistungen sichtbar zu machen und besser zu verkaufen,
  • Hohe, aber nicht erschöpfende Maßstäbe an sich selbst zu legen, da sich Frauen körperlich und mental schneller verausgaben und
  • Einen Plan vor allem für die ersten 100 Tage entwickeln. Die ersten Eindrücke von Aufsichtsrat, Vorstandskollegen und Mitarbeitern zählen hier doppelt.

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