Mondi-CEO: So grün wie möglich

(c) Dimo Dimov
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Nachhaltigkeit muss im Businessplan verankert sein. Mit Benchmarks, wie jede andere Strategie auch.

Echtes gesellschaftliches Engagement ergibt sich aus dem Unternehmensleitbild, dessen Werte um CSR angereichert werden. So umreißt Mondi-International-Chef Peter Oswald seine Vorstellung von Sustainability. 2010 hatte der Papierhersteller den TRIGOS, Österreichs Auszeichnung für Corporate Social Responsibility, für seine weitreichenden Initiativen gewonnen. Markant ist das Waldaufforstungs-Programm in Russland, aus dem Mondi einen guten Teil seines Holzrohstoffes bezieht.

Schützenswerte Urwälder wurden dort auf 50 Jahre gepachtet, um ihnen ein „brasilianisches Schicksal“ zu ersparen. Holzwirtschaftlich genutzte Flächen werden nicht plantagenbewirtschaftet, sondern mit langsam wachsenden Bäumen wieder aufgeforstet: „Es dauert 120 Jahre, bis sie verwertbar sind. Das ist nachhaltig!“

Jedes Unternehmen muss seinen Beitrag aus seinem Tätigkeitsfeld ableiten. Von gesetzlichen Grenzwerten, etwa für den CO2-Ausstoß, hält Oswald wenig: „Man kann nicht Schwerindustrie mit Handel vergleichen.“ Andernfalls provoziere man Absiedlungen, derzeit bevorzugt nach China, „dessen Fokus nicht gerade auf dem Umweltschutz liegt“. Mondi selbst will in vier bis fünf Jahren CO2-neutral agieren, ungeachtet gesetzlich erlaubter Werte: „Wer kann, soll übererfüllen. So grün wie möglich.“

Aus dem Tätigkeitsfeld ergibt sich auch die Antwort auf die Frage, ob CSR in der Personalabteilung angesiedelt sein soll. Sie ist prädestiniert, wenn mitarbeiterbezogene Themen im Fokus stehen. Dazu gehören Vielfalt und Chancengleichheit, Entlohnung und Arbeitszeit, Personalentwicklung und Weiterbildung sowie Arbeitsschutz und Rechte. Entscheidend sind jedenfalls fixe, messbare Benchmarks im Businessplan.

An ihnen werden die Fortschritte gemessen, „eine überprüfbare Strategie wie jede andere auch“. Als Lohn der Mühe zitiert Oswald eine amerikanische Studie, wonach 80 Prozent der Bewerber Unternehmen bevorzugen, die zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stehen.

An ihnen werden die Fortschritte gemessen, „eine überprüfbare Strategie wie jede andere auch“. Als Lohn der Mühe zitiert Oswald eine amerikanische Studie, wonach 80 Prozent der Bewerber Unternehmen bevorzugen, die zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stehen.

Die Einreichfrist für den TRIGOS 2011 läuft noch bis 7. März: www.trigos.at.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.02.2011)

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