Reinhold Rehbichler, 40, Geschäftsführer der VB IT-Services.
Wer in einem 5000-Seelen-Dorf in einer Waldviertler Grenzregion aufgewachsen ist und nun im interkulturellen Umgang mit Partnern in elf CEE-Ländern aufgeht, steht jedenfalls für Offenheit. Und tatsächlich entspricht Rehbichler nicht ganz dem Bild eines IT-Managers, der am liebsten im stillen Kämmerchen vor sich hintüftelt. Als wichtigste Herausforderung für sich und seine 22 Mitarbeiter sieht er nämlich die Kommunikation an: „Es geht darum, dass man verstanden wird. Und es macht einen großen Unterschied, ob man mit Kollegen in der Ukraine oder in Kroatien zu tun hat.“ Schnell und flexibel sei die Zusammenarbeit mit Letzteren, in der Ukraine erfordere nur die Anfrage nach einer Kopie einen mehrfachen Instanzenweg: „Dafür ist hier wieder die Atmosphäre besonders gastfreundlich.“
Die IT in seinem Leben hätte sich mehr aus der Historie entwickelt. Als er während des Studiums der Betriebswirtschaft in Wien diverse IT-Projekte durchführte. Zu einer Zeit, als es noch „ein exotischer Bereich war und jeder, der einen PC bedienen konnte, quasi als der zweite Bill Gates galt“. Ein Interesse für das Banking hatte der HAK-Absolvent allerdings immer schon und heuerte 1997 bei der Österreichischen Volksbanken AG an, wohin er 2001 nach einem einjährigen Ausflug in das IT-Projektmanagement von Philips als Abteilungsleiter zur Immoconsult Leasing zurückkehrte. Seit Mitte 2006 hat er den Vorsitz der Geschäftsführung der neu gegründeten VB IT-Services inne und zeichnet vorrangig für die IT der Volksbank International verantwortlich. Ein Kernbereich, der in Zeiten wie diesen auch für die geforderte Effizienz sorge.
Wenn man seine privaten Vorlieben betrachtet, ist die IT wohl doch mehr als nur ein Zufall in seinem Leben. „Ich habe auch zuhause ein Netzwerk und halte mich gerne über die diversen Systemwelten auf dem Laufenden.“ Also doch ein Tüftler, wenn privat auch umgeben vom Grün der Wiener Peripherie. Nur Stadt ist halt auch für einen Waldviertler Weltenbummler (30 Prozent Reisetätigkeit) nicht das Wahre. [VB]
("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.11.2008)