Nachlese: "Zucker-Apps und Prothesen"

Die MedTec Summer Academy gab Studierenden Einblick in den Berufsalltag.

Die erste MedTec Summer Academy ging am Wochenende in Raabs an der Thaya über die Bühne: 25 Studierende der FH Technikum Wien sowie Campus Wien, der TU Wien und TU Graz haben eine Woche lang an sieben konkreten Unternehmensprojekten gearbeitet. Ziel war es, den Studierenden einen Einblick in die Welt der Forschung und Entwicklung zu geben.

Algorithmus
  für MySugr

Eine besondere Erfolgsgeschichte der MedTec Summer Academy stellt das Projekt „Mustererkennung in Blutzucker-Messreihen“ für das wiener Start-up Unternehmen mySugr dar. Hier entwickelten vier MedTec-Studierende für Diabetes-I-Patienten einen Algorithmus für das Verhältnis Insulin/Broteinheit, der bereits in das Produkt mySugr Companion integriert wurde. Eine sehr wertvolle Funktion für die Anwender, wie Marlies Schosser, Produktmanagerin von mySugr, betonte: „Für Diabetes-I-Patienten ist es nicht so einfach herauszufinden, wie viele Einheiten Insulin pro Broteinheit gespritzt werden müssen. Man kann sich dem Wert, der von Person zu Person unterschiedlich ist, nur schrittweise annähern. Der Logarithmus des MedTec-Projektteams stellt für unsere Kunden eine enorme Erleichterung im Alltag dar.“

Gelungen ist dieses Ergebnis mit Hilfe intelligenter Datenanalyse, wie Gregor Beyerle vom MedTec-Projektteam erklärt: „Wir haben 5900 anonymisierte Datensätze von MySugr analysiert und sind so auf den Logarithmus gekommen. Dieser wirkt wie ein Vorwarnsystem und macht die App noch intelligenter“. Sowohl MySugr, als auch die vier Nachwuchstalente, waren von der Zusammenarbeit im Rahmen der MedTec Summer Academy so begeistert, dass über eine weitere Kooperation nachgedacht wird.

Kontakt zu Studierenden kann nicht früh genug geknüpft werden

Für Roland Uccusic, Leiter Personalmanagement bei OttoBock, hat das Konzept der MedTec Summer Academy Zukunft, denn: „Die MedTec Summer Academy hat uns näher an die FH Technikum Wien gebracht und auch näher an die Studierenden. Unser Unternehmen wächst und wächst. Pro Jahr nehmen wir rund 100 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf, die Hälfte davon in der Forschung. Wir können daher nicht früh genug beginnen, den Kontakt zu den Nachwuchskräften von morgen aktiv zu gestalten.“ Als Personalleiter sieht er auch die Vorteile für die Studierenden klar auf der Hand: „Die Studierenden haben in dieser Woche einen komprimierten Einblick in die Projektarbeit bekommen und auch erlebt, dass sich Anforderungen ändern und unter Zeitdruck gearbeitet werden muss. Das sind wichtige Erfahrungen, die beim Berufseintritt wertvoll sind.“

OttoBock hat zwei konkrete Projektaufgaben gestellt: Einerseits galt es, ein Konzept für eine aktive mechatronische Handgelenksrotationseinheit zu entwickeln und andererseits eine App für die intuitive Steuerung von Armprothesen. An beiden Projekten forschen derzeit auch Teams bei OttoBock. Roland Uccusic war von den vorgelegten Konzepten beeindruckt: „Toll, was die Studierenden in nur einer Woche und unter den gegebenen Rahmenbedingungen geleistet haben.“

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